Lexikon Fertighaus:
A
Abbund:
Der Abbund ist ein fundamentaler Schritt im Fertighausbau. Er bezeichnet den hochpräzisen, computergesteuerten Zuschnitt und die Vorfertigung aller Holzbauteile – wie Wandelemente, Deckenträger, Dachsparren und Stützen – direkt im Werk des Herstellers. Dank des Abbunds passen die Bauteile auf der Baustelle wie Zahnräder ineinander, was eine extrem schnelle und effiziente Montage ermöglicht und Baufehler minimiert.
Abfallentsorgung:
Während des Baus eines Fertighauses fällt, wie bei jeder Baustelle, Abfall an. Die Regelungen zur Abfallentsorgung (z.B. Bauschutt, Verpackungsmaterialien) sollten klar im Bauvertrag definiert sein. Oft ist die Entsorgung der durch den Hersteller verursachten Abfälle im Leistungsumfang enthalten, während der Bauherr für Eigenleistungen anfallenden Müll selbst aufkommen muss.
Abnahme (Bauabnahme):
Die Bauabnahme ist ein rechtlich wichtiger Akt und der Schlusspunkt der Bauphase. Hierbei überprüft der Bauherr gemeinsam mit dem Bauleiter das fertiggestellte Fertighaus auf Mängel und die vertraglich vereinbarte Leistungserfüllung. Alle festgestellten Mängel werden in einem Abnahmeprotokoll festgehalten und der Hersteller ist verpflichtet, diese innerhalb einer festgelegten Frist zu beheben. Mit der erfolgreichen Abnahme beginnt die gesetzliche Gewährleistungsfrist.
Abnahmeprotokoll:
Das Abnahmeprotokoll ist ein schriftliches Dokument, das bei der Bauabnahme erstellt wird. Es listet alle festgestellten Mängel, Rest arbeiten und offenen Punkte auf, die vom Fertighaushersteller zu beheben sind. Es dient als Beweismittel und ist entscheidend für die Geltendmachung von Mängeln nach der Abnahme.
Abluftanlage:
Eine Abluftanlage dient dazu, verbrauchte und feuchte Luft aus dem Fertighaus abzuführen. Dies ist wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen und ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Oft sind Abluftanlagen Teil eines umfassenderen Lüftungskonzepts, insbesondere in gut gedämmten Fertighäusern.
Abschlag (Abschlagszahlung):
Abschläge, auch Abschlagszahlungen genannt, sind Teilzahlungen, die der Bauherr während der Bauphase an den Fertighaushersteller leistet. Die Höhe und die Fälligkeit der Abschläge sind im Bauvertrag an bestimmte Baufortschritte gekoppelt (z.B. nach Fertigstellung des Rohbaus, der Dachmontage, der Installation der Fenster). Dies schützt den Bauherrn davor, den gesamten Betrag im Voraus zahlen zu müssen.
Abstand (Grenzabstand):
Der Grenzabstand ist der vorgeschriebene Mindestabstand eines Gebäudes zu den Grundstücksgrenzen des Nachbarn. Die genauen Vorschriften hierzu sind im jeweiligen Bebauungsplan der Gemeinde oder in der Landesbauordnung festgelegt und müssen bei der Planung des Fertighauses unbedingt eingehalten werden.
Akustikdämmung:
Die Akustikdämmung, auch Schalldämmung genannt, verbessert den Schallschutz innerhalb des Fertighauses (z.B. zwischen Räumen oder Etagen) und nach außen. Sie trägt maßgeblich zum Wohnkomfort bei und kann durch spezielle Dämmmaterialien in Wänden, Decken und Böden realisiert werden.
Altersgerechtes Bauen:
Beim altersgerechten Bauen, oft auch barrierefreies Bauen genannt, werden Aspekte berücksichtigt, die ein komfortables und sicheres Wohnen im Alter oder bei körperlichen Einschränkungen ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel schwellenlose Übergänge, breitere Türen, ebenerdige Duschen und die Möglichkeit zur Installation eines Aufzugs. Viele Fertighaushersteller bieten entsprechende Planungsmöglichkeiten an.
Anbau:
Ein Anbau ist eine bauliche Erweiterung eines bestehenden Fertighauses. Dies kann ein Wintergarten, ein zusätzliches Zimmer, ein Carport oder eine Garage sein. Manche Fertighauskonzepte sind von Anfang an modular geplant, um spätere Anbauten flexibel zu ermöglichen.
Anbaugeräte:
Im Kontext von Fertighäusern können Anbaugeräte z.B. bestimmte Haustechnikkomponenten sein, die nachträglich installiert werden, oder auch spezielle Elemente wie Rollläden, Jalousien oder Photovoltaikanlagen, die nicht standardmäßig im Grundpaket enthalten sind.
Angebot:
Das Angebot ist die erste detaillierte Aufstellung der Leistungen und Kosten, die ein Fertighaushersteller für ein spezifisches Hausmodell oder eine individuelle Planung anbietet. Es sollte sehr detailliert sein und alle inkludierten und optionalen Leistungen klar benennen. Ein sorgfältiger Vergleich mehrerer Angebote ist entscheidend.
Anschlusskosten:
Die Anschlusskosten, auch Erschließungskosten genannt, sind die Kosten für die Anbindung des Fertighauses an die öffentliche Infrastruktur. Dazu gehören Anschlüsse für Wasser, Abwasser, Strom, Gas, Telefon und Internet. Diese Kosten sind in der Regel nicht im Preis des Fertighauses enthalten und müssen separat kalkuliert werden.
Anstrich (Außenanstrich):
Der Außenanstrich ist der letzte Schritt bei der Fertigstellung der Fassade eines Fertighauses, sofern es sich um eine Putzfassade handelt. Er schützt die Fassade vor Witterungseinflüssen und trägt maßgeblich zur Optik des Hauses bei. Die Qualität und Farbe des Anstrichs sind wichtige Entscheidungen.
Anzahlung:
Eine Anzahlung ist eine Vorauszahlung, die der Bauherr bei Vertragsabschluss oder zu einem frühen Zeitpunkt des Bauprojekts an den Fertighaushersteller leistet. Die Höhe sollte im Bauvertrag klar geregelt sein und idealerweise nicht zu hoch ausfallen, bevor wesentliche Baufortschritte sichtbar sind.
Architektenhaus (Fertighaus):
Ein Architektenhaus im Fertighausbau kombiniert die Präzision und Effizienz der Vorfertigung mit einem individuellen, oft auf den Bauherrn zugeschnittenen Entwurf eines Architekten. Diese Häuser zeichnen sich durch besondere Ästhetik, durchdachte Grundrisse und eine hohe Anpassungsfähigkeit an die Wünsche des Bauherrn aus, während sie gleichzeitig von den Vorteilen der Fertigbauweise profitieren (z.B. kurze Bauzeit, Festpreisgarantie).
Architekturplanung:
Bei einem Fertighaus ist die Architekturplanung je nach Anbieter und Hausmodell unterschiedlich ausgeprägt. Bei Typenhäusern ist sie weitgehend vorgegeben, kann aber in Details angepasst werden. Bei individuell geplanten Fertighäusern ist die Architekturplanung ein umfassender Prozess, bei dem ein Architekt (oft vom Fertighaushersteller gestellt oder in Kooperation) die Wünsche des Bauherrn in einen realisierbaren Entwurf umsetzt, der auch baurechtliche Vorgaben berücksichtigt.
Aufbauhaus:
Gelegentlich wird der Begriff "Aufbauhaus" als Synonym für ein Ausbauhaus verwendet. Es beschreibt ein Fertighaus, dessen tragende Struktur und Außenhülle fertiggestellt sind, der Innenausbau aber noch durch den Bauherrn erfolgt.
Aufbauservice:
Der Aufbauservice umfasst die Leistungen des Fertighausherstellers, die den eigentlichen Aufbau des Hauses auf der Baustelle betreffen. Dies beinhaltet die Anlieferung der vorgefertigten Elemente und deren Montage durch qualifizierte Montageteams. Die Geschwindigkeit und Präzision des Aufbaus sind wesentliche Vorteile des Fertigbaus.
Auflagen (Baurechtliche Auflagen):
Baurechtliche Auflagen sind Vorschriften und Bedingungen, die von der Baubehörde oder im Bebauungsplan festgelegt werden und bei der Planung und Errichtung des Fertighauses eingehalten werden müssen. Dazu gehören z.B. Bebauungsgrenzen, Gebäudehöhe, Dachform oder die Art der Fassadengestaltung.
Ausbau:
Der Ausbau eines Fertighauses bezieht sich auf alle Arbeiten, die nach der Errichtung des Rohbaus und der Gebäudehülle erfolgen, um das Haus bewohnbar zu machen. Dazu gehören Elektroinstallationen, Sanitärinstallationen, Heizungseinbau, Estrich legen, Bodenbeläge, Malerarbeiten, Türeneinbau und der Trockenbau im Inneren. Je nach gewähltem Ausbaugrad (Ausbauhaus, schlüsselfertig) werden diese Arbeiten entweder vom Bauherrn oder vom Fertighaushersteller übernommen.
Ausbauhaus:
Das Ausbauhaus ist eine beliebte Variante im Fertighausbau. Hierbei liefert der Hersteller das Haus als wetterfesten Rohbau mit fertiger Außenhülle (Dach, Fenster, Außentüren). Die gesamte Innenausstattung und die Haustechnik werden vom Bauherrn in Eigenleistung oder durch Beauftragung eigener Handwerker vorgenommen. Dies ermöglicht eine erhebliche Kostenersparnis und hohe Flexibilität bei der Materialwahl.
Ausstattungslinien:
Viele Fertighausanbieter bieten verschiedene Ausstattungslinien oder -pakete an, die den Umfang und die Qualität der im Grundpreis enthaltenen Materialien und Produkte definieren. Diese können von einer Standard- bis zu einer Premium-Ausstattung reichen und umfassen Details wie Bodenbeläge, Fliesen, Sanitärobjekte, Türen, Elektroausstattung und die Art der Heizungsanlage.
Außenfassade:
Die Außenfassade ist die äußere Hülle des Fertighauses und prägt maßgeblich dessen Erscheinungsbild und Schutzfunktion. Gängige Fassadenmaterialien sind Putz (oft als Wärmedämmverbundsystem), Holz (vertikal oder horizontal), Klinker, Faserzementplatten oder eine Kombination dieser Materialien. Die Wahl der Fassade beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Dämmwerte und den Pflegeaufwand.
Außenwandaufbau:
Der Außenwandaufbau ist die mehrschichtige Konstruktion der Außenwände eines Fertighauses. Er ist entscheidend für die Energieeffizienz, den Schallschutz und das Raumklima. Typischerweise besteht der Aufbau aus einer tragenden Holzständerkonstruktion mit Dämmung im Zwischenraum, beidseitigen Beplankungen (z.B. OSB-Platten, Gipsfaserplatten), einer Installationsebene, einer Dampfbremse/Dampfsperre auf der Innenseite und einer diffusionsoffenen Schicht auf der Außenseite, bevor die eigentliche Fassade angebracht wird.
Autarke Energieversorgung:
Ein Fertighaus kann so geplant werden, dass es weitestgehend unabhängig von externen Energieversorgern ist. Dies wird durch die Kombination von Photovoltaikanlagen (Solarstrom), Batteriespeichern, effizienten Heizsystemen (z.B. Wärmepumpen) und hoher Dämmung erreicht. Das Ziel ist es, den eigenen Energiebedarf selbst zu decken oder sogar Überschüsse zu produzieren.
B
Bauantrag:
Der Bauantrag ist ein formeller Antrag, der bei der zuständigen Baubehörde eingereicht werden muss, um die Baugenehmigung für das geplante Fertighaus zu erhalten. Er umfasst detaillierte Bauzeichnungen, Berechnungen, Nachweise (z.B. Statik, Wärmeschutz) und eine Baubeschreibung. Ohne eine erteilte Baugenehmigung darf mit dem Bau des Fertighauses nicht begonnen werden. Viele Fertighaushersteller unterstützen Bauherren bei der Erstellung und Einreichung des Bauantrags.
Baubegleitung:
Die Baubegleitung ist eine Dienstleistung, bei der ein unabhängiger Sachverständiger oder Architekt den Bau des Fertighauses überwacht. Er prüft die Qualität der Bauausführung, kontrolliert die Einhaltung des Bauvertrags und der Baubeschreibung und berät den Bauherrn bei Mängeln oder Problemen. Eine professionelle Baubegleitung kann vor teuren Fehlern schützen und die Qualität des Endergebnisses sichern.
Baubeschreibung:
Die Baubeschreibung ist ein essenzielles Dokument und fester Bestandteil des Bauvertrags. Sie listet detailliert alle Leistungen, Materialien, Qualitäten und Ausstattungsmerkmale auf, die im Leistungsumfang des Fertighausanbieters enthalten sind. Von der Art der Fundamentierung über den Wandaufbau, die Fenster und Türen bis hin zur Sanitärausstattung und Heizung – alles sollte hier präzise beschrieben sein. Eine sorgfältige Prüfung der Baubeschreibung ist unerlässlich, um später keine bösen Überraschungen oder zusätzliche Kosten zu erleben.
Baudarlehen:
Ein Baudarlehen oder auch Baufinanzierung ist ein Kredit, der speziell für den Bau oder Kauf einer Immobilie, wie eines Fertighauses, aufgenommen wird. Es wird in der Regel durch eine Grundschuld auf das Grundstück abgesichert. Verschiedene Banken und Finanzdienstleister bieten unterschiedliche Konditionen an, daher ist ein Vergleich ratsam.
Baufirma (Fertighaushersteller):
Die Baufirma ist im Kontext des Fertighausbaus der Fertighaushersteller selbst oder ein Generalunternehmer, der im Auftrag des Herstellers das Haus errichtet. Sie ist für die Vorfertigung der Bauteile im Werk und deren Montage auf der Baustelle verantwortlich.
Baufreiheit:
Baufreiheit bedeutet, dass das Baugrundstück zum Zeitpunkt des Baubeginns frei von Hindernissen ist, die den Bau des Fertighauses behindern könnten. Dazu gehören alte Gebäude, Bauschutt, große Bäume oder ähnliches. Das Grundstück muss vorbereitet und geräumt sein, bevor die Fundament arbeiten beginnen können.
Baugrube:
Die Baugrube ist die Aushöhlung im Erdreich, die für das Fundament (Bodenplatte oder Keller) des Fertighauses ausgehoben wird. Ihre Größe und Tiefe hängen von der geplanten Gebäudegröße und der Art der Fundamentierung ab.
Baugrundgutachten (Bodengutachten):
Ein Baugrundgutachten oder Bodengutachten ist eine geologische Untersuchung des Baugrundstücks. Es gibt Aufschluss über die Beschaffenheit des Bodens, seine Tragfähigkeit, das Vorkommen von Grundwasser und mögliche Altlasten. Dieses Gutachten ist extrem wichtig, da es die Art der Fundamentierung beeinflusst und vor teuren Überraschungen durch ungeeigneten Baugrund schützt. Viele Fertighaushersteller verlangen ein solches Gutachten.
Baugenehmigung:
Die Baugenehmigung ist die offizielle Erlaubnis der Baubehörde, ein Bauvorhaben zu realisieren. Sie wird nach Prüfung des Bauantrags erteilt, sofern alle öffentlich-rechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Ohne diese Genehmigung darf nicht gebaut werden.
Bauherr:
Der Bauherr ist die Person oder das Unternehmen, das ein Bauvorhaben (hier: den Bau des Fertighauses) in Auftrag gibt und finanziert. Er trägt die Verantwortung für die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und für die Finanzierung des Projekts.
Bauherrenhaftpflichtversicherung:
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist eine wichtige Versicherung für den Bauherrn. Sie schützt vor Haftpflichtansprüchen Dritter, die durch den Bau des Fertighauses entstehen könnten (z.B. durch herabfallende Gegenstände, Unfälle auf der Baustelle, Schäden am Nachbargrundstück). Sie ist dringend empfohlen.
Bauleistungsversicherung:
Die Bauleistungsversicherung (oft auch Bauwesenversicherung genannt) schützt den Bauherrn vor unvorhergesehenen Schäden am Bauwerk während der Bauphase. Dies können Schäden durch höhere Gewalt (Sturm, Überschwemmung), Vandalismus oder unbekannte Eigenschaften des Baugrunds sein.
Bauleitung:
Die Bauleitung ist für die Koordination und Überwachung aller Bauarbeiten auf der Baustelle verantwortlich. Sie stellt sicher, dass das Bauvorhaben gemäß den Plänen, der Baubeschreibung und den gesetzlichen Vorschriften ausgeführt wird. Beim Fertighausbau stellt in der Regel der Fertighaushersteller einen Bauleiter.
Baumaterialien:
Bei Fertighäusern sind die Hauptbaumaterialien Holz (für die tragende Konstruktion), Gipsfaserplatten oder OSB-Platten (für Beplankungen), Dämmstoffe (z.B. Mineralwolle, Holzfaser, Zellulose), Trockenbauplatten (für Innenwände und Decken) und je nach Fassade Putz, Holz oder Klinker. Die Qualität der verwendeten Materialien ist entscheidend für Langlebigkeit und Energieeffizienz des Hauses.
Bauplatz:
Synonym für Baugrundstück. Der Ort, an dem das Fertighaus errichtet werden soll.
Baupreisbindung: Eine Baupreisbindung im Fertighausvertrag bedeutet, dass der vereinbarte Festpreis für das Haus über einen bestimmten Zeitraum (z.B. 12 oder 18 Monate) garantiert wird. Dies schützt den Bauherrn vor Preiserhöhungen seitens des Herstellers während der Planungs- und Bauphase.
Bauzeitenplan:
Der Bauzeitenplan ist ein detaillierter Zeitplan, der die einzelnen Phasen des Bauprozesses und deren zeitliche Abfolge festlegt. Er gibt Auskunft über den Beginn und das Ende der verschiedenen Gewerke und ist wichtig für die Koordination und Einhaltung der vereinbarten Fertigstellungstermine.
Bebauungsplan:
Der Bebauungsplan ist eine Satzung der Gemeinde, die detaillierte Vorschriften für die Bebauung eines bestimmten Gebiets enthält. Er legt fest, welche Art von Gebäuden zulässig ist (z.B. Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus), wie hoch gebaut werden darf, welche Dachformen erlaubt sind, die maximal überbaubare Fläche (Grundflächenzahl) und die Geschossflächenzahl. Der Bebauungsplan ist für die Planung eines Fertighauses bindend.
Beratung (Bauherrenberatung):
Die Beratung durch den Fertighausanbieter ist ein wichtiger Schritt vor dem Vertragsabschluss. Sie umfasst die Klärung der individuellen Wünsche des Bauherrn, die Vorstellung von Hausmodellen, die Erläuterung der Baubeschreibung, mögliche Anpassungen und die Kostenkalkulation. Eine umfassende und transparente Beratung ist entscheidend.
Bezugstermin:
Der Bezugstermin ist der vereinbarte Zeitpunkt, zu dem das Fertighaus bewohnbar ist und der Bauherr einziehen kann. Er ist oft vertraglich festgelegt und ein wichtiger Meilenstein für den Bauherrn.
Blockhaus (Fertigbauweise):
Auch wenn der klassische Blockhausbau oft handwerklich erfolgt, gibt es auch Blockhäuser in Fertigbauweise. Dabei werden die massiven Holzstämme oder -balken im Werk vorgefertigt und nummeriert, um dann auf der Baustelle schnell und präzise montiert zu werden. Dies kombiniert die natürliche Ästhetik eines Blockhauses mit den Vorteilen der effizienten Fertigbauweise.
Bodengutachten (siehe Baugrundgutachten):
Das Bodengutachten ist entscheidend für die Planung des Fundaments und die Sicherheit des Hauses.
Bodenplatte:
Die Bodenplatte ist das am häufigsten verwendete Fundament für Fertighäuser. Sie ist eine massive Betonplatte, die direkt auf dem vorbereiteten Baugrund gegossen wird und als tragende Basis für das Haus dient. Die Kosten für die Bodenplatte sind in der Regel nicht im Grundpreis des Fertighauses enthalten und müssen separat kalkuliert werden. Eine gute Dämmung unter der Bodenplatte ist wichtig für die Energieeffizienz des Hauses.
Brandschutz:
Der Brandschutz ist ein wichtiger Aspekt bei der Planung und dem Bau eines jeden Hauses, auch eines Fertighauses. Moderne Fertighäuser erfüllen dank spezieller Beplankungen (z.B. Gipsfaserplatten) und Konstruktionen hohe Brandschutzanforderungen und sind vergleichbar sicher wie Massivhäuser. Die verwendeten Materialien und der Wandaufbau müssen den geltenden Brandschutzvorschriften entsprechen.
C
CAD (Computer-Aided Design):
CAD ist eine Schlüsseltechnologie im modernen Fertighausbau. Es handelt sich um Software, die für das computergestützte Entwerfen, Konstruieren und Zeichnen von Gebäuden verwendet wird. Im Fertighauswerk ermöglicht CAD die präzise Planung jedes einzelnen Bauteils, die Erstellung von detaillierten Bauplänen und die direkte Steuerung der Fertigungsmaschinen. Dies gewährleistet eine hohe Passgenauigkeit und Effizienz bei der Vorfertigung.
Carport:
Ein Carport ist eine offene oder teiloffene Unterstellmöglichkeit für Fahrzeuge, die oft als Ergänzung zu einem Fertighaus geplant oder nachträglich angebaut wird. Viele Fertighaushersteller bieten passende Carport-Lösungen an, die architektonisch auf das Haus abgestimmt sind und ebenfalls in Fertigbauweise errichtet werden können.
Cellulose (Zellulose-Dämmung):
Cellulose ist ein beliebter Naturdämmstoff, der aus recyceltem Zeitungspapier hergestellt wird. Er wird oft als Einblasdämmung in den Gefachen der Holzständerwände von Fertighäusern verwendet. Zellulose bietet nicht nur hervorragende Dämmwerte und einen guten sommerlichen Hitzeschutz, sondern ist auch ökologisch nachhaltig und diffusionsoffen, was ein gesundes Raumklima fördert.
Checkliste (für Bauherren):
Eine Checkliste ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für angehende Fertighaus-Bauherren. Sie hilft dabei, den komplexen Bauprozess zu strukturieren, wichtige Schritte nicht zu vergessen (z.B. Grundstückssuche, Finanzierungsplanung, Vertragsprüfung, Bemusterung, Bauabnahme) und den Überblick über Termine und Aufgaben zu behalten. Viele Fertighausanbieter stellen solche Checklisten zur Verfügung.
Clusterwohnen:
Clusterwohnen ist eine Wohnform, bei der mehrere kleine, private Wohneinheiten (Cluster) um gemeinschaftlich genutzte Bereiche gruppiert sind. Auch wenn dies eher ein Konzept für Mehrfamilienhäuser ist, können im Fertigbau innovative modulare Konzepte entwickelt werden, die solche Wohnformen ermöglichen, indem einzelne Fertighaus-Module miteinander kombiniert werden.
CO2-Bilanz:
Die CO2-Bilanz eines Fertighauses bewertet die Menge an Kohlendioxid, die während des gesamten Lebenszyklus des Hauses (von der Herstellung der Materialien über den Bau und die Nutzung bis zum Rückbau) freigesetzt oder gebunden wird. Da Fertighäuser primär aus Holz (einem nachwachsenden Rohstoff, der CO2 speichert) gebaut werden, weisen sie oft eine sehr gute CO2-Bilanz auf und tragen zum Klimaschutz bei.
Containerhaus:
Ein Containerhaus ist eine Sonderform des Modulbaus, bei dem umfunktionierte Schiffscontainer als primäre Bauelemente verwendet werden. Obwohl nicht klassisch ein Fertighaus im Sinne der Holzständerbauweise, gehört es zum Bereich des vorgefertigten Bauens und kann individuelle, oft temporäre oder sehr flexible Wohnlösungen bieten.
D
Dachaufbau:
Der Dachaufbau beschreibt die Schichten und Materialien, aus denen das Dach eines Fertighauses besteht. Er ist entscheidend für Wärmedämmung, Schallschutz, Brandschutz und die Langlebigkeit des Daches. Ein typischer Dachaufbau von innen nach außen könnte umfassen: Gipsfaserplatten (Innenverkleidung), Dampfbremse, Sparren mit Dämmung (z.B. Mineralwolle, Holzfaser), Holzschalung, Unterspannbahn, Konterlattung, Lattung und schließlich die Dacheindeckung (z.B. Dachziegel, Dachsteine, Blech). Die exakte Ausführung hängt von der Dachform und den gewünschten Dämmstandards ab.
Dachboden:
Der Dachboden ist der Raum unterhalb des Daches. Je nach Dachform (z.B. Satteldach mit hohem Kniestock) kann der Dachboden als zusätzlicher Stauraum, als unbeheizter Kaltdachbereich oder als zukünftiger Ausbaureserve geplant werden. Bei modernen Fertighäusern mit sehr kompakter Dachkonstruktion kann der Dachboden auch sehr klein oder nicht begehbar sein.
Dacheindeckung:
Die Dacheindeckung ist die äußerste Schicht des Daches und schützt das Fertighaus vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und Wind. Gängige Materialien für die Dacheindeckung sind Tondachziegel, Betondachsteine, Schiefer, Metall (z.B. Trapezblech oder Zink) oder Reet. Die Wahl der Dacheindeckung beeinflusst die Optik, die Langlebigkeit und die Kosten des Daches.
Dachform:
Die Dachform prägt maßgeblich das äußere Erscheinungsbild eines Fertighauses und hat Einfluss auf die nutzbare Wohnfläche im Obergeschoss sowie die Kosten. Gängige Dachformen sind:
Satteldach:
Die klassische Dachform mit zwei geneigten Dachflächen.
Pultdach:
Eine einzelne geneigte Dachfläche, oft für moderne Architektur.
Walmdach:
Vier geneigte Dachflächen, die an den Ecken zusammenlaufen.
Zeltdach: Vier geneigte Dachflächen, die in einer Spitze zusammenlaufen, typisch für quadratische Grundrisse.
Flachdach:
Eine Dachform ohne sichtbare Neigung, oft bei Kubushäusern. Die Wahl der Dachform kann durch Bebauungspläne eingeschränkt sein.
Dachüberstand:
Der Dachüberstand ist der Teil des Daches, der über die Außenwände des Hauses hinausragt. Er dient als Wetterschutz für die Fassade und die Fenster. Die Größe des Dachüberstandes beeinflusst die architektonische Wirkung und den Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung im Sommer.
Dachstuhl:
Der Dachstuhl ist die tragende Holzkonstruktion eines Daches, die die Dacheindeckung trägt und die Dachform bestimmt. Beim Fertighausbau wird der Dachstuhl in der Regel im Werk vorgefertigt (Abbund) und dann in wenigen Stunden auf der Baustelle montiert.
Dämmung (Wärmedämmung):
Die Dämmung ist einer der wichtigsten Aspekte eines energieeffizienten Fertighauses. Sie reduziert den Wärmeverlust im Winter und schützt vor Überhitzung im Sommer. Moderne Fertighäuser sind hochgedämmt. Dämmstoffe werden in den Wänden, im Dach, in der Bodenplatte/Kellerdecke verwendet. Gängige Dämmmaterialien sind Mineralwolle, Holzfaserdämmplatten, Zellulose, Polystyrol (EPS/XPS) oder Polyurethan (PUR). Die Dicke und Qualität der Dämmung beeinflussen den Energiestandard des Hauses.
Dampfbremse / Dampfsperre:
Die Dampfbremse (oder Dampfsperre) ist eine Folie oder Schicht im Wand- und Dachaufbau eines Fertighauses, die das Eindringen von Feuchtigkeit aus dem Innenraum in die Dämmschicht verhindert. Sie ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit der Dämmung und die Vermeidung von Bauschäden durch Kondensation. Eine Dampfbremse ist diffusionsoffen und lässt eine geringe Menge Feuchtigkeit durch, während eine Dampfsperre weitestgehend undurchlässig ist. Die Wahl hängt vom Aufbau der Konstruktion ab.
Deckenhöhe:
Die Deckenhöhe bezeichnet den vertikalen Abstand vom Fußboden bis zur Decke eines Raumes. Standard-Deckenhöhen in Fertighäusern liegen oft bei 2,50 m. Eine höhere Deckenhöhe kann ein großzügigeres Raumgefühl vermitteln, hat aber auch Auswirkungen auf die Baukosten.
Denkmalschutz:
Der Denkmalschutz ist eine gesetzliche Regelung zum Schutz historischer Gebäude und Anlagen. Wenn ein Baugrundstück in der Nähe eines denkmalgeschützten Gebäudes liegt oder selbst denkmalgeschützt ist, können spezielle Auflagen für die Gestaltung und den Bau eines Fertighauses gelten, die die Auswahl des Haustyps oder der Fassade einschränken können.
Design (Hausdesign):
Das Design eines Fertighauses umfasst die gesamte äußere und innere Gestaltung – von der Architektur und der Fassadengestaltung über die Raumaufteilung bis hin zur Material- und Farbauswahl. Viele Fertighaushersteller bieten eine Vielzahl von Designlinien an, von klassisch über modern bis hin zu Landhausstil, die oft individuell anpassbar sind.
Diffusionsoffenheit:
Diffusionsoffenheit beschreibt die Fähigkeit eines Bauteils (z.B. einer Wand oder eines Daches), Wasserdampf reguliert hindurchzulassen. Ein diffusionsoffener Wandaufbau ermöglicht es, dass Feuchtigkeit, die im Inneren des Hauses entsteht, nach außen entweichen kann, ohne dass sie in der Dämmung kondensiert. Dies trägt zu einem gesunden Raumklima und zur Langlebigkeit der Konstruktion bei. Viele Holzfertighäuser sind bewusst diffusionsoffen konstruiert.
Digitale Planung:
Im Fertighausbau ist die digitale Planung Standard. Sie umfasst die Verwendung von CAD-Software, BIM (Building Information Modeling) und weiteren digitalen Tools, um das gesamte Bauprojekt präzise zu planen, zu visualisieren und die Fertigung im Werk zu steuern. Dies ermöglicht eine hohe Genauigkeit, minimiert Planungsfehler und beschleunigt den gesamten Prozess.
Doppelhaushälfte (Fertighaus):
Eine Doppelhaushälfte ist ein Haus, das mit einer anderen Haushälfte eine gemeinsame Giebelwand teilt. Fertighausanbieter planen und bauen auch Doppelhaushälften in Systembauweise, die die Vorteile der Fertigbauweise (schnelle Bauzeit, Festpreis) auch für diese Wohnform nutzbar machen.
Dreifachverglasung:
Die Dreifachverglasung ist heute Standard in modernen energieeffizienten Fertighäusern. Sie besteht aus drei Glasscheiben, die durch Edelgasfüllungen (z.B. Argon oder Krypton) getrennt sind. Dies reduziert den Wärmeverlust durch die Fenster erheblich, verbessert den Schallschutz und trägt maßgeblich zur Energieeffizienz des gesamten Hauses bei.
Dämmstandard:
Der Dämmstandard eines Fertighauses gibt an, wie gut das Haus gedämmt ist und wie viel Energie es für Heizung und Kühlung benötigt. Er wird oft durch die KfW-Effizienzhaus-Klassen (z.B. KfW 40, KfW 55) oder den U-Wert der Bauteile ausgedrückt. Ein hoher Dämmstandard ist Voraussetzung für staatliche Förderungen und reduziert langfristig die Betriebskosten.
Durchlauferhitzer:
Ein Durchlauferhitzer ist ein Gerät zur Warmwasserbereitung, das Wasser bedarfsgerecht erhitzt, sobald ein Zapfhahn geöffnet wird. Im Gegensatz zu einem Warmwasserspeicher wird Wasser nicht vorgehalten. In modernen, energieeffizienten Fertighäusern kommen oft effizientere Warmwasserbereitungssysteme (z.B. über Wärmepumpe oder Solarthermie) zum Einsatz, aber für einzelne Zapfstellen können Durchlauferhitzer eine Option sein.
E
Ebenheitstoleranzen:
Beschreiben die maximal zulässigen Abweichungen von einer absolut ebenen Fläche bei Bauteilen wie Wänden, Decken oder Bodenplatten. Diese sind im Fertighausbau von entscheidender Bedeutung, da die einzelnen Elemente in der Werkhalle präzise vorgefertigt werden. Exakte Toleranzen gewährleisten die passgenaue Montage der Wand-, Decken- und Dachelemente auf der Baustelle und sind essenziell für die Qualität der anschließenden Gewerke wie Bodenverlegung, Fliesenarbeiten oder Kücheneinbau. Die relevanten Normen hierfür sind oft in der DIN 18202 (Toleranzen im Hochbau) definiert.
Echtholzparkett:
Ein hochwertiger Bodenbelag, der aus massivem Holz oder einer Mehrschichtkonstruktion mit einer Deckschicht aus Echtholz besteht. Im Fertighaus bieten viele Hersteller Echtholzparkett als Premium-Ausstattung an. Es zeichnet sich durch seine Langlebigkeit, natürliche Optik und gute Ökobilanz aus. Häufig werden Eiche, Buche oder Ahorn verwendet. Die Verlegung erfolgt schwimmend oder vollflächig verklebt auf dem Estrich.
Echter Hausschwamm (Serpula lacrymans):
Ein besonders aggressiver und gefährlicher holzzerstörender Pilz, der in feuchten und schlecht belüfteten Holzkonstruktionen massive Schäden verursachen kann. Im Fertighausbau wird durch die Verwendung von technisch getrocknetem Holz, eine diffusionsoffene Bauweise und eine sorgfältige Abdichtung gegen Feuchtigkeit das Risiko eines Befalls minimiert. Regelmäßige Kontrollen der Baufeuchte während der Bauphase und eine fachgerechte Ausführung sind präventiv von großer Bedeutung.
Effizienzhaus (EH):
Ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) definierter Standard für die Energieeffizienz von Gebäuden in Deutschland. Die Klassifizierung (z.B. EH 40, EH 55, EH 40 Plus) gibt an, wie viel Prozent des Primärenergiebedarfs (Gesamtenergie, die für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Haushaltsstrom benötigt wird) im Vergleich zu einem gesetzlich festgelegten Referenzgebäude benötigt wird. Je kleiner die Zahl, desto energieeffizienter das Gebäude und desto höher fallen in der Regel die staatlichen Förderungen aus. Fertighaushersteller haben sich auf diese Standards spezialisiert und bieten viele Modelle als Effizienzhäuser an, oft auch mit zusätzlichen Komponenten wie Photovoltaikanlagen für den "Plus"-Standard.
Eigenheimzulage:
Eine staatliche Förderung, die in Deutschland von 1996 bis Ende 2005 gezahlt wurde, um den Erwerb von Wohneigentum zu unterstützen. Obwohl sie nicht mehr aktuell ist, war sie für viele Bauherren von Fertighäusern in dieser Zeit ein wichtiger finanzieller Anreiz.
Eigenkapital:
Die finanziellen Mittel, die ein Bauherr selbst in das Bauvorhaben Fertighaus einbringt, ohne dass sie über Kredite finanziert werden müssen. Je höher der Eigenkapitalanteil, desto günstiger sind in der Regel die Konditionen für die Baufinanzierung, da das Risiko für die Bank sinkt.
Eigenleistung:
Auch "Muskelhypothek" genannt. Umfasst alle Arbeiten am Fertighaus, die der Bauherr selbst oder mit unentgeltlicher Hilfe Dritter (Freunde, Familie) erbringt, um Baukosten zu sparen. Im Fertighausbau kann der Umfang der Eigenleistung stark variieren, von reinen Maler- und Bodenlegerarbeiten (oft bei schlüsselfertigen Häusern) bis hin zu einem umfangreichen Innenausbau (bei Ausbauhäusern). Wichtig ist eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und der verfügbaren Zeit, um Bauverzögerungen oder Mängel zu vermeiden.
Einfamilienhaus (EFH):
Die klassische Bauform im Fertighausbereich, die ein freistehendes Gebäude für eine einzelne Familie bezeichnet. Es ist die am häufigsten nachgefragte Fertighauskategorie und bietet große Gestaltungsfreiheit in Bezug auf Grundriss, Architektur und Ausstattung.
Einblasdämmung:
Eine Methode zur nachträglichen oder initialen Dämmung von Hohlräumen in Bauteilen (z.B. Wänden oder Dächern). Dabei wird loses Dämmmaterial (wie Zelluloseflocken aus Recyclingpapier, Mineralwolle oder Holzfaser) mittels einer speziellen Maschine unter Druck in die Hohlräume eingeblasen. Dies sorgt für eine fugenlose und effektive Dämmung und wird im Fertighausbau oft zur Optimierung der Gebäudehülle eingesetzt.
Einbruchschutz:
Umfassende Maßnahmen, die das Fertighaus vor unbefugtem Eindringen schützen. Dazu gehören mechanische Sicherungen (Pilzkopfzapfen bei Fenstern, Sicherheitsbeschläge, Mehrfachverriegelungen bei Türen), aber auch elektronische Systeme wie Alarmanlagen, Bewegungsmelder und Videoüberwachung. Viele Fertighausanbieter bieten entsprechende Sicherheitskonzepte und zertifizierte Fenster- und Türelemente (nach Widerstandsklassen RC2, RC3 etc.) an.
Einliegerwohnung (ELW):
Eine separate, in ein Einfamilienhaus integrierte Wohneinheit mit eigenem Zugang, eigener Küche und Bad. Sie kann vermietet werden, um Zusatzeinnahmen zu generieren, oder für Mehrgenerationenwohnen genutzt werden. Viele Fertighaushersteller bieten speziell geplante Grundrisse an, die die Integration einer Einliegerwohnung ermöglichen.
Einreichplanung:
Die Planungsphase im Bauprozess, bei der alle für die Baugenehmigung erforderlichen Unterlagen (Bauantrag, Lageplan, Bauzeichnungen, Baubeschreibung, statische Berechnungen etc.) erstellt und bei der zuständigen Baubehörde eingereicht werden. Dies ist ein entscheidender Schritt vor Baubeginn des Fertighauses.
Elektroinstallation:
Umfasst die gesamte elektrische Ausstattung eines Fertighauses, inklusive Leitungen, Schalter, Steckdosen, Sicherungskasten, Zählerplatz und Anschlüsse für Beleuchtung und elektrische Geräte. Im Fertighaus wird die Elektroinstallation in den Wand- und Deckenelementen bereits werkseitig vorbereitet oder komplett vorinstalliert (je nach Ausbaustufe), was die Bauzeit auf der Baustelle erheblich verkürzt. Moderne Elektroinstallationen beinhalten oft auch Smart-Home-Komponenten.
Energieaudit:
Eine systematische Untersuchung des Energieverbrauchs eines Gebäudes, die dazu dient, Potenziale zur Energieeinsparung und zur Verbesserung der Energieeffizienz aufzudecken.
Energieausweis:
Ein gesetzlich vorgeschriebenes Dokument, das die Energieeffizienz eines Gebäudes bewertet und dessen energetischen Zustand transparent macht. Er enthält Angaben zum Energieverbrauch oder Energiebedarf des Hauses, zur Art der Heizung und zu potenziellen Modernisierungsempfehlungen. Bei einem Neubau (auch Fertighaus) ist ein Bedarfsausweis Pflicht.
Energieberatung:
Eine qualifizierte Beratung durch einen zertifizierten Energieberater, die Bauherren von Fertighäusern dabei unterstützt, energieeffiziente Bauweisen und Technologien optimal zu nutzen. Sie ist oft Voraussetzung für die Beantragung von KfW-Fördermitteln.
Energieeffizienzklasse:
Eine Skala (von A+ bis H) auf dem Energieausweis, die die energetische Qualität eines Gebäudes vergleicht. A+ steht für sehr energieeffizient, H für sehr ineffizient. Moderne Fertighäuser erreichen in der Regel hohe Energieeffizienzklassen (A oder A+).
Energiekonzept:
Ein umfassendes Konzept für die Energieversorgung eines Fertighauses, das die Wärmeerzeugung (z.B. Wärmepumpe, Pelletheizung), Dämmung, Lüftungssysteme, Warmwasserbereitung und gegebenenfalls die Nutzung erneuerbarer Energien (Photovoltaik, Solarthermie) aufeinander abstimmt, um maximale Effizienz zu erreichen.
Energiesparverordnung (EnEV):
Die früher in Deutschland gültige Verordnung, die Mindestanforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden festlegte. Sie wurde zum 1. November 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst.
EnEV-Nachweis:
Ein Dokument, das die Einhaltung der Anforderungen der ehemaligen Energiesparverordnung (EnEV) für ein Gebäude bestätigt. Heute wird stattdessen der GEG-Nachweis erbracht.
Enthalpie-Wärmetauscher:
Ein spezieller Wärmetauscher in Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, der zusätzlich zur Wärme auch einen Teil der Feuchtigkeit aus der Abluft auf die Zuluft überträgt. Dies hilft, die Luftfeuchtigkeit im Haus im Winter stabiler zu halten und ein zu starkes Austrocknen der Raumluft zu verhindern.
Entwässerung:
Das System, das Regenwasser von der Dachfläche und Abwasser aus dem Haus (Grau- und Schwarzwasser) ableitet. Es umfasst Dachrinnen, Fallrohre, Grundleitungen und den Anschluss an die öffentliche Kanalisation oder eine Kleinkläranlage. Eine fachgerechte Planung und Ausführung der Entwässerung ist entscheidend, um Feuchtigkeitsschäden am und im Fertighaus zu vermeiden.
Erdarbeiten:
Umfassen alle Arbeiten am Baugrundstück, die vor der Erstellung der Bodenplatte oder des Kellers notwendig sind. Dazu gehören das Abtragen von Mutterboden, Aushub für Keller oder Streifenfundamente, die Einebnung des Geländes und gegebenenfalls der Baugrubenverbau. Diese Leistungen sind oft nicht im reinen Hauspreis enthalten und müssen separat kalkuliert werden.
Erdgeschoss (EG):
Das unterste Geschoss eines Hauses, das sich auf Bodenniveau befindet und direkten Zugang zum Garten oder zur Terrasse bietet. Die Gestaltung des Erdgeschosses ist oft zentral für das Wohnkonzept im Fertighaus.
Erdwärmeheizung:
Eine Heizungsanlage, die die im Erdreich gespeicherte Wärme mittels einer Wärmepumpe nutzt. Dafür werden Erdkollektoren (flächig verlegt) oder Erdsonden (tief gebohrt) benötigt. Sie gilt als sehr effizient und umweltfreundlich und wird in vielen modernen Fertighäusern eingesetzt.
Erker:
Ein aus der Fassadenflucht hervorspringender Bauteil, der zusätzlichen Raum schafft und oft mit Fenstern versehen ist, um mehr Licht in den Innenraum zu bringen. Erker sind beliebte architektonische Elemente im Fertighausbau, die das Erscheinungsbild aufwerten und die Wohnqualität verbessern.
Erschließungskosten:
Kosten, die für den Anschluss eines Baugrundstücks an die öffentliche Infrastruktur anfallen. Dazu gehören Leitungen für Strom, Wasser, Abwasser, Gas, Telekommunikation sowie die Anbindung an öffentliche Straßen und Wege. Diese Kosten können je nach Lage und Bebauungsplan erheblich variieren und sind fast immer nicht im Fertighauspreis enthalten. Sie müssen unbedingt in der Gesamtfinanzierung berücksichtigt werden.
Estrich:
Der Unterboden, auf dem später der eigentliche Bodenbelag (Parkett, Laminat, Fliesen, Teppich etc.) verlegt wird. Im Fertighausbau kommen hauptsächlich zwei Arten zum Einsatz: Nassestrich (Zementestrich, Anhydritestrich), der flüssig aufgebracht wird und lange Trocknungszeiten hat, und Trockenestrich (Gipsfaserplatten oder Holzwerkstoffplatten), der sofort begehbar ist und keine zusätzliche Feuchtigkeit ins Haus bringt, was im Holzständerbau von Vorteil ist.
Etagenheizung:
Eine Heizungsanlage, die eine einzelne Wohneinheit oder Etage in einem Gebäude unabhängig beheizt. Im Gegensatz dazu versorgt eine Zentralheizung das gesamte Gebäude. In Fertighäusern sind Etagenheizungen seltener, da die meisten Einfamilienhäuser eine zentrale Heizungsanlage (z.B. Wärmepumpe) nutzen.
Evakuierungsplan:
Ein Plan, der die schnellsten und sichersten Fluchtwege im Falle eines Brandes oder anderer Notfälle aus dem Fertighaus aufzeigt. Oft Teil des Brandschutzkonzepts.
F
Fassade:
Die Außenhaut des Fertighauses. Sie schützt das Gebäude vor Witterungseinflüssen und prägt maßgeblich das Erscheinungsbild und die Architektur. Im Fertighausbau kommen verschiedene Fassadensysteme zum Einsatz, darunter Putzfassaden (oft auf Wärmedämmverbundsystemen), Holzfassaden (horizontal oder vertikal verschalt), Klinkerfassaden (als Vormauerwerk oder Riemchen) oder auch moderne Werkstofffassaden. Die Wahl der Fassade beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Energieeffizienz und den Wartungsaufwand.
Fachwerkhaus (modernes Fertighaus):
Eine spezielle Bauweise im Fertighausbereich, die sich an der traditionellen Fachwerkoptik orientiert, aber mit moderner Holzständer- oder Holzrahmenbauweise realisiert wird. Hierbei bleibt das Holzskelett sichtbar, oft kombiniert mit großflächigen Glasfassaden, die für viel Licht und ein offenes Wohngefühl sorgen. Diese Häuser vereinen traditionelle Ästhetik mit modernen energetischen Standards.
Fallrohr:
Senkrechte Rohre, die Regenwasser von den Dachrinnen ableiten und entweder in die Kanalisation, eine Zisterne oder eine Versickerungsanlage leiten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Entwässerungssystems.
Fenster:
Wesentliche Bauteile im Fertighaus, die Licht in den Innenraum lassen, lüftbar sind und einen Blick nach außen ermöglichen. Sie tragen entscheidend zur Energieeffizienz (Wärmedämmung durch Mehrfachverglasung und gute Rahmenmaterialien), zum Schallschutz und zur Sicherheit (Einbruchschutz) bei. Fertighaushersteller bieten eine Vielzahl an Fensterformen, -größen und -materialien (Kunststoff, Holz, Aluminium oder Kombinationen) an.
Fensterbank (innen/außen):
Die waagerechte Abdeckung unterhalb eines Fensters. Die äußere Fensterbank leitet Regenwasser von der Fassade weg, während die innere Fensterbank oft als Ablagefläche oder zur Dekoration dient.
Fertiggarage:
Eine vormontierte Garage, die komplett oder in großen Teilen im Werk hergestellt und dann zur Baustelle transportiert und aufgestellt wird. Sie ist eine schnelle und oft kostengünstige Ergänzung zum Fertighaus.
Fertigkeller:
Ein Keller, der aus vorgefertigten Betonfertigteilen im Werk hergestellt und auf der Baustelle montiert wird. Dies beschleunigt den Bauprozess erheblich im Vergleich zu einem Ortbetonkeller. Er bietet zusätzlichen Wohn- oder Nutzraum unter dem Fertighaus und ist eine beliebte Option bei vielen Bauherren.
Fertighaus:
Ein Gebäude, dessen wesentliche Bauteile (Wände, Decken, Dachelemente) industriell vorgefertigt werden, meist in Holzständerbauweise. Diese Elemente werden dann auf der Baustelle zu einem kompletten Haus montiert. Die Vorteile liegen in der kurzen Bauzeit, hohen Qualitätssicherung durch Werksfertigung, Festpreise und oft in einer guten Energieeffizienz.
Fertighausausstellung / Musterhauspark:
Spezielle Ausstellungsflächen, auf denen verschiedene Fertighaushersteller ihre Musterhäuser präsentieren. Sie ermöglichen potenziellen Bauherren, verschiedene Haustypen, Grundrisse, Ausstattungsoptionen und Materialien live zu erleben und sich persönlich beraten zu lassen.
Fertighaus Forum:
Ein Informationsportal, eine Messe oder eine Online-Plattform, die sich speziell mit dem Thema Fertighausbau befasst und Bauherren Orientierung und Austauschmöglichkeiten bietet.
Fertigteilbauweise:
Oberbegriff für Bauweisen, bei denen große Bauteile (Fertigteile) wie Wände, Decken oder ganze Module außerhalb der Baustelle vorgefertigt und dann montiert werden. Die Fertighausbauweise ist eine Form des Fertigteilbaus.
Feuchtevariable Dampfbremse:
Eine spezielle Folie, die in der Dach- und Wandkonstruktion eingesetzt wird, um das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmung zu steuern. Sie ist in der Lage, je nach Umgebungsfeuchte ihren Diffusionswiderstand zu ändern, sodass Feuchtigkeit im Sommer aus der Konstruktion entweichen kann, während sie im Winter das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmung verhindert. Wichtig für den Holzschutz und die Langlebigkeit des Fertighauses.
Finanzierungsberatung:
Eine Dienstleistung, die Bauherren dabei hilft, die optimale Finanzierung für ihr Fertighaus zu finden. Dies umfasst die Prüfung von Förderprogrammen (z.B. KfW), die Auswahl passender Kreditinstitute und die Strukturierung der Finanzierung, oft auch unter Einbeziehung von Eigenkapital und Bausparverträgen.
Flachdach:
Eine Dachform ohne oder mit sehr geringer Neigung. Im modernen Fertighausbau ist das Flachdach ein beliebtes architektonisches Element, das klare Linien und die Möglichkeit einer Dachterrasse bietet. Es stellt jedoch höhere Anforderungen an die Abdichtung und Entwässerung als geneigte Dächer.
Fliesen:
Ein beliebter und robuster Boden- und Wandbelag in Bädern, Küchen und Fluren. Im Fertighausbau werden Fliesen oft als Teil des Ausbaupakets angeboten und fachgerecht verlegt.
Förderprogramme (z.B. KfW-Förderung):
Staatliche oder regionale Programme, die den Bau von energieeffizienten oder nachhaltigen Gebäuden finanziell unterstützen. Im Fertighausbau sind besonders die KfW-Förderungen für Effizienzhäuser relevant, die zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse bieten können.
Fundamentplatte / Bodenplatte:
Die tragende Betonplatte, auf der das Fertighaus errichtet wird, wenn kein Keller vorgesehen ist. Sie muss exakt eben und frostfrei gegründet sein, um die statische Sicherheit des Hauses zu gewährleisten. Die Erstellung der Bodenplatte ist oft eine separate Leistung, die nicht im Fertighauspreis inbegriffen ist.
Fußbodenaufbau:
Die Schichten, die zwischen der Rohdecke (oder der Bodenplatte) und dem fertigen Bodenbelag liegen. Dazu gehören in der Regel Dämmung (Trittschall-, Wärmedämmung), Estrich und der abschließende Bodenbelag (Parkett, Laminat, Fliesen etc.).
Fußbodenheizung:
Ein Heizsystem, bei dem Warmwasserrohre oder elektrische Heizmatten im Fußbodenaufbau verlegt sind. Sie sorgt für eine gleichmäßige, behagliche Wärme im Raum und ist besonders energieeffizient, da sie mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten kann. Eine beliebte Option in modernen Fertighäusern.
G
Garage:
Ein Anbau oder separates Gebäude zur Unterbringung von Fahrzeugen. Im Fertighausbau kann sie entweder als integrierter Bestandteil des Hauses, als Anbau in gleicher Bauweise oder als Fertiggarage (vorgefertigt aus Beton oder Stahl) realisiert werden. Die Planung der Garage sollte frühzeitig erfolgen, um die Funktionalität und das harmonische Gesamtbild mit dem Fertighaus zu gewährleisten.
Gartenplanung:
Die Gestaltung des Außenbereichs um das Fertighaus herum. Sie umfasst die Anlage von Wegen, Terrassen, Grünflächen, Beeten und die Auswahl von Pflanzen. Oft kann die Gartenplanung parallel zum Hausbau beginnen, sollte aber erst nach Abschluss der gröbsten Erdarbeiten und Hausmontage umgesetzt werden.
Gasanschluss:
Der Anschluss des Fertighauses an das öffentliche Gasnetz zur Versorgung von Heizung, Warmwasser oder Kochstellen, sofern Gas als Energieträger gewählt wird. Die Kosten für den Gasanschluss sind in der Regel nicht im Fertighauspreis enthalten und müssen vom Bauherrn bei den örtlichen Versorgern angefragt werden.
Gäste-WC:
Eine kleine Toilette, oft im Erdgeschoss des Fertighauses, die primär für Besucher gedacht ist. Es ist ein Standardbestandteil vieler Fertighausgrundrisse und bietet zusätzlichen Komfort.
Gebäudehülle:
Die gesamte, umschließende Fläche eines Gebäudes, die den Innenraum von der Außenwelt trennt. Dazu gehören Dach, Außenwände und die Bodenplatte oder der Keller. Die Qualität und Dämmung der Gebäudehülle sind im Fertighausbau entscheidend für die Energieeffizienz und den Wärmeschutz. Eine luftdichte Gebäudehülle ist ebenfalls von großer Bedeutung, um unkontrollierte Wärmeverluste zu vermeiden.
Gebäudeenergiegesetz (GEG):
Das seit dem 1. November 2020 in Deutschland gültige Gesetz, das die Energieeinsparverordnung (EnEV), das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) zusammenführt. Das GEG legt die energetischen Anforderungen an Neubauten (inkl. Fertighäuser) sowie an Bestandsgebäude fest und ist die Grundlage für die Effizienzhaus-Standards. Jedes neue Fertighaus muss die Anforderungen des GEG erfüllen.
Gebäudeklasse:
Eine Klassifizierung von Gebäuden nach ihrer Größe, Nutzung und Bauart, die im Baurecht (Landesbauordnungen) relevant ist. Sie beeinflusst unter anderem Anforderungen an den Brandschutz, die Erschließung und die notwendigen Rettungswege. Fertighäuser für private Nutzung fallen meist in die Gebäudeklassen 1 bis 3.
Gedämmte Bodenplatte:
Eine spezielle Ausführung der Bodenplatte, die bereits eine integrierte Dämmschicht aufweist. Dies verhindert Wärmeverluste über den Gebäudeboden und ist besonders wichtig bei Fertighäusern, die auf Passivhaus- oder Effizienzhaus-Standard ausgelegt sind.
Geländer:
Eine Absturzsicherung an Treppen, Balkonen oder Terrassen. Die Gestaltung und Materialwahl der Geländer sind wichtige Aspekte der Innenausstattung und Außengestaltung des Fertighauses.
Generalunternehmer (GU):
Ein Unternehmen, das für die gesamte Planung und Ausführung eines Bauvorhabens (inklusive Fertighaus) verantwortlich ist. Bauherren haben hier nur einen Vertragspartner, der alle Gewerke koordiniert und das fertige Haus zum vereinbarten Preis übergibt. Die meisten Fertighaushersteller treten als Generalunternehmer auf.
Gesamtkosten (Hausbau):
Die Summe aller finanziellen Aufwendungen, die für den Bau und Bezug eines Fertighauses anfallen. Dies umfasst nicht nur den Hauspreis selbst, sondern auch die Kosten für das Grundstück, die Erschließung, Baunebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer, Makler), Außenanlagen, ggf. Keller oder Bodenplatte, Anschlusskosten und eventuelle Finanzierungskosten. Eine realistische Gesamtkostenplanung ist für Bauherren unerlässlich.
Geschoss:
Eine Ebene oder Etage eines Gebäudes. Fertighäuser werden als eingeschossige (Bungalows), anderthalbgeschossige (mit ausgebautem Dachgeschoss) oder zweigeschossige Häuser angeboten.
Geschosswohnungsbau (Fertig):
Obwohl der Fertighausbau oft mit Einfamilienhäusern assoziiert wird, gibt es auch Fertigbauweisen für Mehrfamilienhäuser und Geschosswohnungen. Hier werden oft komplette Wohnmodule oder große Wand- und Deckenelemente vorgefertigt.
Giebel:
Der obere, dreieckige Teil einer Wand unter einem geneigten Dach. Die Gestaltung des Giebels trägt wesentlich zum architektonischen Charakter eines Fertighauses bei.
Gipsfaserplatten:
Bauplatten aus Gips und Papierfasern, die im Innenausbau von Fertighäusern häufig für Wände und Decken verwendet werden. Sie sind stabil, brandschutzhemmend und bieten gute Schallschutzeigenschaften. Sie sind auch Bestandteil von Trockenestrich-Systemen.
Grundbuch:
Ein öffentliches Register, das Auskunft über Eigentumsverhältnisse und Belastungen (z.B. Hypotheken, Grundschulden, Wegerechte) eines Grundstücks gibt. Ein Blick ins Grundbuch ist vor dem Grundstückskauf für ein Fertighaus unerlässlich.
Grundriss:
Die zeichnerische Darstellung der Raumaufteilung eines Fertighauses in der Draufsicht (horizontaler Schnitt). Der Grundriss zeigt die Lage der Wände, Türen, Fenster und die Anordnung der Räume. Viele Fertighaushersteller bieten Standardgrundrisse an, die jedoch meist individuell an die Bedürfnisse der Bauherren angepasst werden können.
Grundstück:
Das Baugrundstück, auf dem das Fertighaus errichtet wird. Die Wahl des Grundstücks (Lage, Größe, Beschaffenheit, Bebauungsplan) ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Bauprozess, da es die Möglichkeiten für das Fertighaus stark beeinflusst.
Grundstückspreis:
Die Kosten für den Erwerb des Baugrundstücks. Dies ist oft ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtkosten und kann regional stark variieren.
Gutachten:
Eine fachliche Stellungnahme oder Bewertung zu bestimmten Aspekten des Fertighausbaus, z.B. Baugrundgutachten (Bodengutachten), Gutachten zur Baufeuchte oder zu Baumängeln. Solche Gutachten werden von unabhängigen Sachverständigen erstellt und können im Streitfall oder zur Qualitätssicherung wichtig sein.
H
Hanglage:
Ein Grundstück, das ein Gefälle aufweist. Der Bau eines Fertighauses an einer Hanglage erfordert eine spezielle Planung und oft aufwendigere Gründungsarbeiten (z.B. Hanggarage, gestufte Bodenplatte oder Keller), um das Gebäude sicher zu positionieren und optimal an das Gelände anzupassen. Die Ausnutzung der Hanglage kann jedoch interessante architektonische Lösungen und Ausblicke ermöglichen.
Hardware (Türen/Fenster):
Bezeichnet die Beschläge, Griffe, Scharniere und Schließsysteme von Türen und Fenstern. Die Qualität der Hardware ist entscheidend für die Funktionalität, Langlebigkeit und den Einbruchschutz im Fertighaus. Viele Fertighaushersteller setzen auf hochwertige Markenbeschläge.
Haustür:
Der Haupteingang des Fertighauses. Die Haustür ist ein wichtiges Gestaltungselement und muss hohe Anforderungen an Wärmedämmung, Schallschutz und Einbruchschutz erfüllen. Sie wird in der Regel vom Fertighaushersteller passend zum Gesamtkonzept des Hauses ausgewählt und eingebaut.
Haustechnik:
Ein umfassender Begriff, der alle technischen Anlagen und Systeme eines Fertighauses zusammenfasst, die für den Betrieb, den Komfort und die Sicherheit notwendig sind. Dazu gehören unter anderem die Heizungssysteme (z.B. Wärmepumpe), die Lüftungsanlage, die Sanitärinstallation, die Elektroinstallation sowie Smart-Home-Systeme, Warmwasserbereitung und oft auch Photovoltaikanlagen. Moderne Fertighäuser zeichnen sich durch eine hochmoderne und effiziente Haustechnik aus.
Heizlastberechnung:
Eine detaillierte technische Berechnung, die den maximalen Wärmebedarf eines Fertighauses ermittelt, um auch an den kältesten Tagen eine definierte Raumtemperatur aufrechterhalten zu können. Diese Berechnung berücksichtigt die Gebäudehülle (Dämmung von Wänden, Dach, Bodenplatte, Fensterqualität), die Größe und Ausrichtung der Räume sowie die Lüftung. Sie ist die Grundlage für die korrekte Dimensionierung des Heizungssystems und der Heizflächen (z.B. Fußbodenheizung), um eine effiziente und wirtschaftliche Beheizung zu gewährleisten und Über- oder Unterdimensionierung zu vermeiden.
Heizkosten:
Die laufenden Kosten für die Beheizung des Fertighauses. Diese hängen maßgeblich von der Energieeffizienzklasse des Hauses (z.B. Effizienzhaus-Standard), dem gewählten Heizungssystem, dem individuellen Heizverhalten und den aktuellen Energiepreisen ab.
Heizungssystem:
Die zentrale Anlage zur Wärmeerzeugung und -verteilung im Fertighaus. Aktuelle und energieeffiziente Systeme sind Wärmepumpen (Luft-Wasser, Sole-Wasser/Erdwärme, Wasser-Wasser/Grundwasser), aber auch Gas-Brennwertheizungen (häufig in Kombination mit Solarthermie), Pelletheizungen oder Fernwärmeanschlüsse. Die Wahl des Systems beeinflusst die Heizkosten, den ökologischen Fußabdruck und die Förderfähigkeit durch Programme wie die KfW-Förderung.
Heizungsverteiler:
Ein Bauteil der Heizungsanlage, das das vom Heizsystem erwärmte Wasser auf die einzelnen Heizkreise (z.B. für die Fußbodenheizung in verschiedenen Räumen) verteilt und reguliert. Er ermöglicht einen Hydraulischen Abgleich und die individuelle Steuerung der Raumtemperaturen.
Holzschutz:
Alle baulichen und gegebenenfalls chemischen Maßnahmen, die Holzbauteile im Fertighaus vor schädigenden Einflüssen wie Feuchtigkeit, holzzerstörenden Pilzen (Echter Hausschwamm) und Insekten (z.B. Holzbock) schützen. Im modernen Fertighausbau wird primär auf konstruktiven Holzschutz (z.B. ausreichende Belüftung, Vermeidung von Staunässe, große Dachüberstände) und die Verwendung von technisch getrocknetem Holz gesetzt, wodurch chemischer Holzschutz oft unnötig wird.
Holzständerbauweise / Holzrahmenbauweise:
Die dominierende Bauweise im Fertighausbereich. Dabei werden die tragenden Elemente (Wände, Decken, Dächer) als vorgefertigte Holzrahmen- oder Holzständerkonstruktionen hergestellt. Die Zwischenräume werden mit Dämmstoffen gefüllt, und die Elemente werden beidseitig beplankt (z.B. mit Gipsfaserplatten oder OSB-Platten). Diese Elemente werden dann zur Baustelle transportiert und in wenigen Tagen zu einem wetterfesten Rohbau montiert. Vorteile sind die hohe Präzision, die kurze Bauzeit und die hervorragenden Dämmeigenschaften.
Horizontalbohrung:
Ein grabenloses Verfahren, das bei der Erschließung von Grundstücken zum Einsatz kommen kann, um Leitungen (z.B. für Wasser, Strom, Telekommunikation) oder Erdwärmesonden unterirdisch zu verlegen, ohne die Oberfläche großflächig aufgraben zu müssen. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Querung von Straßen oder anderen Hindernissen.
Hydraulischer Abgleich:
Ein essenzieller Prozess bei der Inbetriebnahme einer Heizungsanlage, bei dem die Durchflussmengen des Heizwassers in den einzelnen Heizkreisen (Heizkörper, Fußbodenheizung) optimal eingestellt werden. Ziel ist es, dass jeder Heizkörper oder Heizkreis genau die benötigte Wärmemenge erhält, was eine gleichmäßige Wärmeverteilung, einen effizienten Betrieb der Heizung und geringere Energiekosten zur Folge hat. Ein fehlender hydraulischer Abgleich kann zu Ungleichmäßigkeiten in der Wärmeabgabe führen.
I
Immobilienfinanzierung:
Der Prozess der Beschaffung der notwendigen finanziellen Mittel zum Kauf eines Grundstücks und dem Bau eines Fertighauses. Dies beinhaltet in der Regel die Aufnahme eines Darlehens bei einer Bank oder Bausparkasse und die Nutzung von Eigenkapital. Eine umfassende Finanzierungsberatung ist hier essenziell, um die besten Konditionen und Förderprogramme (wie die KfW-Förderung) zu finden.
Industrielle Vorfertigung:
Das zentrale Merkmal des Fertighausbaus. Die einzelnen Bauelemente wie Wände, Decken und Dachstühle werden nicht auf der Baustelle, sondern in einer industriellen Umgebung im Werk des Herstellers unter kontrollierten Bedingungen produziert. Dies gewährleistet eine hohe Präzision, Qualitätssicherung, Materialeffizienz und witterungsunabhängige Produktion, was zu einer kürzeren Bauzeit auf der Baustelle führt.
Innentüren:
Türen innerhalb des Fertighauses, die Räume voneinander trennen. Sie sind ein wichtiges Element der Innenraumgestaltung und werden in verschiedenen Materialien, Designs und Funktionen angeboten (z.B. Holztüren, Glastüren, Schiebetüren).
Innenausbau:
Der Teil des Bauprozesses, der nach der Errichtung des Rohbaus und der Installation der Haustechnik folgt. Er umfasst alle Arbeiten zur Fertigstellung der Innenräume, wie z.B. das Verlegen von Estrich und Fußbodenbelägen, Malerarbeiten, Anbringen von Fliesen, Installation von Innentüren, der Einbau von Sanitärobjekten und Elektroinstallationen. Je nach vereinbarter Ausbaustufe (z.B. Ausbauhaus, schlüsselfertig) wird der Innenausbau entweder vom Bauherrn in Eigenleistung erbracht oder vom Fertighaushersteller übernommen.
Innenarchitektur:
Die Gestaltung und Planung der Innenräume eines Fertighauses. Dies umfasst die Raumaufteilung, die Auswahl von Materialien, Farben, Beleuchtung, Möbeln und Dekoration, um eine funktionale und ästhetisch ansprechende Wohnatmosphäre zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen entspricht.
Insellösung (technisch):
Eine Bezeichnung für technische Systeme, die autark arbeiten und nicht an ein öffentliches Netz angeschlossen sind. Im Kontext Fertighaus könnte dies beispielsweise eine autarke Stromversorgung durch eine große Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher oder eine eigene Kleinkläranlage bei fehlendem Kanalanschluss sein.
Installationsebene:
Ein meist ca. 4 bis 6 cm breiter Hohlraum in den Außenwänden von Fertighäusern (oft zwischen der äußeren tragenden Holzrahmenkonstruktion und der inneren Beplankung). Diese Ebene dient dazu, elektrische Leitungen, Rohre und andere Installationsstränge zu führen, ohne die luftdichte Ebene und die Dämmung der Außenwand durchdringen zu müssen. Dies erleichtert spätere Wartungen oder Änderungen und verhindert Wärmebrücken.
Isolierung:
Ein Begriff, der oft synonym mit Dämmung verwendet wird, aber präziser die Maßnahmen zum Schutz vor Feuchtigkeit (z.B. Abdichtung der Bodenplatte gegen aufsteigende Feuchtigkeit) oder Schall (Schallisolierung) beschreibt. Im Baukontext wird oft zwischen Wärmedämmung und Feuchtigkeitsisolierung unterschieden.
J
Jalousie:
Eine Art von Fensterabdeckung, die aus horizontalen oder vertikalen Lamellen besteht, deren Winkel verstellt werden kann. Dadurch lässt sich der Lichteinfall und die Sicht von außen regulieren. Jalousien dienen auch dem Sonnenschutz und können zur Wärme- und Schalldämmung beitragen. Sie sind im Fertighausbau oft eine Ausstattungsoption, insbesondere Außenjalousien zur besseren Hitzeabschirmung.
Jahresenergieverbrauch:
Eine Kennzahl, die den Gesamtenergieverbrauch eines Fertighauses über ein Jahr angibt. Er wird auf dem Energieausweis ausgewiesen und hilft, die zu erwartenden Heiz- und Nebenkosten einzuschätzen. Ein niedriger Jahresenergieverbrauch ist ein Merkmal eines Effizienzhauses und ein Ziel moderner Fertighäuser.
Jahresprimärenergiebedarf:
Eine zentrale Kennzahl zur Bewertung der Energieeffizienz eines Gebäudes nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Sie gibt an, wie viel Primärenergie (also die Gesamtenergie, die für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Haushaltsstrom benötigt wird, inklusive der Energie für Förderung, Transport und Umwandlung der Energieträger) pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr erforderlich ist. Für die Einstufung als Effizienzhaus ist der Jahresprimärenergiebedarf zusammen mit dem Transmissionswärmeverlust entscheidend.
K
Kabelkanal:
Ein geschlossenes oder offenes System, das zur geordneten Verlegung von Elektrokabeln und Leitungen dient. Im Fertighausbau werden Kabel oft innerhalb der Installationsebene in den Wänden geführt, aber auch nachträglich verlegte Kabel können in diskreten Kanälen untergebracht werden.
Kamin:
Ein Schacht, der Abgase einer Feuerstätte (z.B. Kaminofen, Pelletheizung) ins Freie leitet. Viele Fertighäuser bieten die Möglichkeit, einen Kaminzug zu integrieren, auch wenn die primäre Heizung eine Wärmepumpe ist, um einen Kaminofen als zusätzliche Wärmequelle oder für Gemütlichkeit zu nutzen. Moderne Kamine sind oft doppelwandig und aus Edelstahl gefertigt.
Keller:
Der unterste Teil eines Gebäudes, der ganz oder teilweise unterhalb der Erdoberfläche liegt. Ein Fertigkeller wird aus vorgefertigten Betonelementen errichtet und bietet zusätzlichen Nutz- oder Wohnraum unter dem Fertighaus. Er ist eine beliebte Option für Bauherren, die mehr Platz benötigen, und bietet Schutz vor Bodenfeuchtigkeit. Die Entscheidung für oder gegen einen Keller hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtkosten des Bauvorhabens.
Kellerabdichtung:
Maßnahmen, die den Keller eines Fertighauses vor dem Eindringen von Feuchtigkeit aus dem Erdreich schützen. Dies umfasst verschiedene Schichten und Materialien wie Bitumenbahnen, spezielle Folien oder Flüssigabdichtungen (weiße Wanne, schwarze Wanne), die sicherstellen, dass der Keller trocken und nutzbar bleibt.
KfW-Effizienzhaus:
Siehe Effizienzhaus (EH). Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine deutsche Förderbank, die zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für Bauvorhaben vergibt, die bestimmte Energieeffizienzstandards (die sogenannten KfW-Effizienzhaus-Standards) erfüllen. Viele Fertighäuser sind auf diese Standards ausgelegt, um Bauherren den Zugang zu diesen attraktiven Förderprogrammen zu ermöglichen.
Klimaanlage:
Ein System zur Kühlung und Entfeuchtung der Raumluft, das besonders an heißen Sommertagen für angenehme Temperaturen im Fertighaus sorgen kann. Moderne Wärmepumpen können oft auch zum Kühlen genutzt werden ( reversible Wärmepumpen oder Flächenkühlung über die Fußbodenheizung).
Klimaschutz:
Alle Maßnahmen, die dazu dienen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Der Bau von energieeffizienten Fertighäusern (Effizienzhäuser) und die Nutzung erneuerbarer Energien tragen wesentlich zum Klimaschutz bei.
Klimawohnhülle:
Ein Begriff, der die gesamte Gebäudehülle eines Fertighauses beschreibt, die durch ihre Konstruktion und Dämmung ein optimales Innenraumklima gewährleistet. Sie schützt vor Hitze im Sommer, Kälte im Winter und sorgt für einen ausgewogenen Feuchtigkeitshaushalt.
Klinkerfassade:
Eine Außenverkleidung des Fertighauses mit Klinkersteinen (gebrannten Ziegeln). Klinker sind sehr langlebig, witterungsbeständig und wartungsarm. Sie verleihen dem Haus eine klassische oder rustikale Optik. Klinkerfassaden können als Vormauerwerk (echter Klinker) oder als Klinkerriemchen (dünne Klinkerplatten) ausgeführt werden.
Konstruktiver Holzschutz:
Maßnahmen im Holzbau, die durch die Bauweise selbst das Holz vor Feuchtigkeit und somit vor Pilz- und Insektenbefall schützen, ohne den Einsatz chemischer Mittel. Beispiele sind große Dachüberstände, die das Fassadenholz vor Regen schützen, oder eine Hinterlüftung von Holzfassaden. Im Holzrahmenbau von Fertighäusern ist dies ein wichtiger Qualitätsaspekt.
Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL):
Ein Lüftungssystem, das einen kontinuierlichen Austausch der Raumluft im Fertighaus gewährleistet. Es transportiert verbrauchte, feuchte Luft ab und führt frische Außenluft zu. Systeme mit Wärmerückgewinnung übertragen dabei einen Großteil der Wärme aus der Abluft auf die Zuluft, was Heizenergie spart und für ein gesundes Raumklima ohne manuelles Lüften sorgt.
Kran:
Ein Hebezeug, das auf der Baustelle zum Einsatz kommt, um die vorgefertigten, schweren Wand-, Decken- und Dachelemente des Fertighauses von den Transportfahrzeugen auf die Bodenplatte oder den Keller zu heben und zu montieren. Der Kran ist für den schnellen Aufbau des Rohbaus unerlässlich.
Kreditvertrag:
Der Vertrag zwischen dem Bauherrn und der Bank über die Immobilienfinanzierung des Fertighauses. Er regelt die Darlehenshöhe, Zinssätze, Laufzeiten, Tilgungsmodalitäten und Sicherheiten.
Kundenberater:
Der primäre Ansprechpartner des Bauherrn beim Fertighaushersteller. Der Kundenberater begleitet den Bauherrn von der ersten Idee über die Planung, Bemusterung bis zur Übergabe des Hauses und steht für alle Fragen zur Verfügung.
L
Laminat:
Ein beliebter und kostengünstiger Fußbodenbelag, der aus mehreren Schichten besteht, die unter hohem Druck miteinander verpresst werden. Die oberste Schicht bildet eine Dekorschicht, die Holz-, Fliesen- oder Steinmuster imitieren kann. Laminat ist robust, pflegeleicht und wird oft im Fertighaus als Alternative zu Echtholzparkett angeboten.
Landhausstil:
Ein beliebter Haustyp oder Architekturstil im Fertighausbau, der sich durch rustikale, oft romantische Elemente auszeichnet. Typische Merkmale sind Satteldächer, Sprossenfenster, Holzfassadenelemente und oft auch traditionelle Giebel- oder Anbaudetails. Der Landhausstil vermittelt eine gemütliche und naturnahe Atmosphäre.
Lärmschutz:
Maßnahmen, die den Schallpegel im Inneren des Fertighauses reduzieren oder das Eindringen von Außenlärm verhindern. Dazu gehören spezielle Fenster (Schallschutzverglasung), eine dichte Gebäudehülle und gute Dämmmaterialien. Auch die Platzierung des Hauses auf dem Grundstück kann zum Lärmschutz beitragen.
Lehmbauplatten:
Bauplatten aus Lehm, die im Innenausbau von Fertighäusern verwendet werden können. Sie tragen zu einem ausgeglichenen Raumklima bei, da sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, und sind diffusionsoffen.
Leitungsnetz:
Das gesamte System von Rohren und Kabeln innerhalb des Fertighauses für Wasser, Abwasser, Heizung, Strom und Kommunikation. Die Planung und Installation des Leitungsnetzes ist Teil der Haustechnik und wird im Fertighausbau meist werkseitig vorbereitet oder komplett vorinstalliert.
Lichtkuppel:
Eine lichtdurchlässige Konstruktion im Flachdach oder Walmdach, das zusätzliche Tageslicht in darunterliegende Räume bringt, die keine direkten Außenfenster haben (z.B. Flure, Bäder ohne Fenster).
Lichte Raumhöhe:
Die tatsächliche Höhe eines Raumes von der Oberkante des fertigen Fußbodenbelags bis zur Unterkante der fertigen Decke. Sie ist ein wichtiges Maß für das Raumgefühl und wird durch Bauvorschriften (Landesbauordnungen) oft vorgegeben.
Luft-Luft-Wärmepumpe:
Eine Wärmepumpe, die Wärmeenergie aus der Außenluft entzieht und diese direkt zur Erwärmung der Zuluft für die Raumheizung nutzt, oft in Kombination mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung. Sie ist eine effiziente und umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Heizsystemen.
Luft-Wasser-Wärmepumpe:
Die an der weitesten verbreiteten Art von Wärmepumpe im Fertighausbau. Sie entzieht der Außenluft Wärmeenergie und gibt diese an ein wasserbasiertes Heizsystem (z.B. Fußbodenheizung) und die Warmwasserbereitung im Haus ab. Sie ist energieeffizient und trägt zur Erfüllung der GEG-Anforderungen bei.
Luftdichtheit:
Ein entscheidendes Qualitätsmerkmal der Gebäudehülle im modernen Fertighausbau. Eine luftdichte Gebäudehülle verhindert unkontrollierten Luftaustausch und damit Wärmeverluste. Sie ist essenziell für die Funktion von kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen und wird oft mit einem Blower-Door-Test überprüft.
Lüftungsanlage (kontrolliert):
Siehe Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL). Eine Lüftungsanlage sorgt für einen kontinuierlichen und energieeffizienten Luftaustausch im Fertighaus, was ein gesundes Raumklima gewährleistet, Schimmelbildung vorbeugt und den Energieverbrauch reduziert.
Lüftungswärmeverluste:
Energieverluste, die durch den Austausch von warmer Raumluft gegen kältere Außenluft entstehen. Diese Verluste werden durch eine gute Luftdichtheit und den Einsatz von kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung minimiert.
M
Mangel (Baumangel):
Eine Abweichung der tatsächlich erbrachten Bauleistung von der vertraglich vereinbarten Qualität oder den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Mängel können sowohl in der Ausführung (z.B. undichte Fenster) als auch in der Planung (z.B. unzureichende Dämmung) liegen. Im Fertighausbau sind Baumängel durch die hohe industrielle Vorfertigung seltener als im Massivbau, aber dennoch wichtig für Bauherren, sie zu kennen und die Gewährleistung des Herstellers zu nutzen.
Mauerwerk (im Fertighausbau):
Obwohl Fertighäuser primär in Holzständerbauweise errichtet werden, können Mauerwerksanteile vorkommen. Dies betrifft häufig den Keller (gemauert statt Fertigkeller), gemauerte Fundamentierungen für Anbauten oder auch Verblendmauerwerk als Fassade (z.B. Klinkerfassade).
Messen (Hausbau-/Fertighausmessen):
Fachmessen, auf denen Fertighaushersteller und Zulieferer ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Sie bieten Bauherren die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren, verschiedene Anbieter zu vergleichen und erste Kontakte zu knüpfen. Oft sind auch Musterhäuser auf dem Messegelände zu besichtigen.
Mindestwärmeschutz:
Die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen an die Wärmedämmung von Bauteilen (Gebäudehülle) eines Gebäudes, festgelegt im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Jeder Neubau, also auch jedes Fertighaus, muss diese Standards einhalten, um den Energieverbrauch zu begrenzen.
Modulbauweise:
Eine Form der Fertigteilbauweise, bei der komplette Raummodule (z.B. Badzellen, ganze Zimmer) mit allen Installationen und Oberflächen im Werk vorgefertigt und dann auf der Baustelle zusammengefügt werden. Diese Bauweise ist extrem schnell und präzise, wird aber im Einfamilien-Fertighausbereich seltener angewandt als im Geschosswohnungsbau oder bei gewerblichen Projekten.
Montage (Fertighaus):
Der Prozess des Aufbaus der vorgefertigten Wand-, Decken- und Dachelemente des Fertighauses auf der Baustelle. Die Montage erfolgt mit einem Kran und einem erfahrenen Montageteam des Herstellers. Sie ist witterungsunabhängig und in der Regel innerhalb weniger Tage (oft 1-3 Tage für den Rohbau) abgeschlossen, was ein großer Vorteil des Fertighausbaus ist.
Musterhaus:
Ein vollständig ausgestattetes und eingerichtetes Fertighaus, das von Herstellern in Musterhausparks oder auf Werksgeländen ausgestellt wird. Es dient potenziellen Bauherren dazu, sich ein realistisches Bild von den verschiedenen Haustypen, Grundrissen, Materialien und Ausstattungsstandards zu machen und sich beraten zu lassen.
Musterhauspark:
Eine größere Ausstellungsfläche, auf der mehrere Fertighaushersteller ihre Musterhäuser präsentieren. Sie sind eine zentrale Anlaufstelle für Bauinteressierte, um sich umfassend zu informieren und verschiedene Häuser zu vergleichen.
N
Nachhaltigkeit:
Ein immer wichtiger werdender Aspekt im Fertighausbau, der die ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet. Dies umfasst die Verwendung umweltfreundlicher Materialien (z.B. nachwachsende Rohstoffe wie Holz), energieeffiziente Bauweisen (Effizienzhaus-Standards), die Nutzung erneuerbarer Energien und die Langlebigkeit der Bauweise. Viele Fertighaushersteller legen großen Wert auf Nachhaltigkeit, was sich in entsprechenden Zertifizierungen (z.B. QNG, DGNB) widerspiegelt.
Nachtstromspeicherheizung:
Ein älteres Heizungssystem, das elektrische Energie in den Nachtstunden zu günstigeren Tarifen speichert und tagsüber als Wärme abgibt. Im modernen Fertighausbau ist dieses System aufgrund seiner geringen Effizienz und hoher Betriebskosten durch effizientere Wärmepumpen oder andere Heizsysteme weitgehend ersetzt worden.
Naturdämmstoffe:
Dämmmaterialien, die aus nachwachsenden oder natürlichen Rohstoffen hergestellt werden, wie zum Beispiel Holzfasern, Zellulose, Hanf, Flachs oder Schafwolle. Diese Dämmstoffe bieten oft gute ökologische Eigenschaften, tragen zu einem gesunden Raumklima bei und werden im Holzrahmenbau von Fertighäusern zunehmend eingesetzt.
Nebenkosten (Hausbau):
Alle zusätzlichen Kosten, die neben dem reinen Hauspreis und den Grundstückskosten anfallen. Dazu gehören unter anderem Erschließungskosten, Baunebenkosten (z.B. Notar- und Gerichtskosten, Grunderwerbsteuer, Maklerprovision), Gebühren für Baugenehmigung und Bauherrenhaftpflicht, Kosten für Bodenplatte oder Keller, Außenanlagen und Anschlusskosten für Versorgungsleitungen. Eine realistische Kalkulation der Nebenkosten ist für die Gesamtkostenplanung unerlässlich.
Niedrigenergiehaus:
Ein älterer, umgangssprachlicher Begriff für ein Gebäude, das deutlich weniger Heizenergie verbraucht als ein konventioneller Bau nach den damals geltenden Mindeststandards. Er wurde weitgehend durch die präziseren Bezeichnungen wie Effizienzhaus (EH) oder Passivhaus abgelöst, deren Kriterien klar definiert sind. Moderne Fertighäuser erfüllen oder übertreffen diese Standards in der Regel.
Nutzfläche:
Die Fläche eines Gebäudes, die direkt genutzt werden kann. Sie umfasst alle Räume, die nicht zur reinen Erschließung (z.B. Treppenhäuser, Flure) oder Technikräume gehören, also Wohnräume, Küchen, Bäder, Schlafzimmer, aber auch Hobbyräume oder Büros. Die Nutzfläche ist eine wichtige Kennzahl bei der Planung und Bewertung von Grundrissen und beeinflusst oft den Kaufpreis pro Quadratmeter.
O
Obergeschoss (OG):
Jedes Geschoss eines Fertighauses, das sich oberhalb des Erdgeschosses befindet. Fertighäuser können ein, zwei oder auch mehr Obergeschosse aufweisen, wobei die Raumaufteilung und Nutzung je nach Haustyp und Grundriss variieren.
Oberlicht:
Ein Fenster, das oberhalb einer Tür oder eines anderen Fensters angebracht ist, meist zur zusätzlichen Belichtung eines Raumes oder Flurs. Es kann fest verglast oder zu öffnen sein.
Ökologisches Bauen:
Ein Ansatz im Fertighausbau, der die Umweltauswirkungen des Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus minimiert. Dies umfasst die Verwendung nachhaltiger und schadstofffreier Materialien (z.B. Naturdämmstoffe, Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft), eine hohe Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien und einen geringen Ressourcenverbrauch. Viele Fertighaushersteller haben sich auf ökologisches Bauen spezialisiert.
Öl-Brennwertheizung:
Ein Heizungssystem, das Heizöl nutzt und durch die Brennwerttechnik auch die im Abgas enthaltene Wärmeenergie zurückgewinnt. Obwohl sie effizienter als ältere Ölheizungen ist, wird sie im Neubau (auch Fertighaus) aufgrund strengerer GEG-Anforderungen und des Fokus auf erneuerbare Energien seltener eingesetzt als Wärmepumpen.
Ofen (Kaminofen/Kachelofen):
Eine zusätzliche Wärmequelle und ein Gestaltungselement im Fertighaus, das mit Holz oder Pellets befeuert wird. Für den Anschluss eines Ofens ist ein geeigneter Kaminzug im Haus erforderlich. Er sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und kann in Übergangszeiten die zentrale Heizung unterstützen.
Online-Kalkulator:
Ein digitales Tool auf den Websites vieler Fertighaushersteller, das potenziellen Bauherren eine erste grobe Preisindikation für verschiedene Haustypen und Ausstattungsoptionen ermöglicht. Solche Kalkulatoren sind ein guter Startpunkt für die Budgetplanung, ersetzen aber keine detaillierte persönliche Beratung und Angebotsprüfung.
Online-Planer:
Digitale Werkzeuge, die von Fertighausanbietern bereitgestellt werden, um Grundrisse virtuell zu gestalten und anzupassen. Sie ermöglichen es Bauherren, erste Ideen für die Raumaufteilung zu entwickeln und verschiedene Optionen auszuprobieren.
Orientierung (des Hauses):
Die Ausrichtung des Fertighauses auf dem Grundstück in Bezug auf die Himmelsrichtungen. Eine optimale Orientierung ist entscheidend für die passive Solarenergienutzung (große Fensterflächen nach Süden für Wärmegewinne im Winter), die Tageslichtnutzung und die Vermeidung von Überhitzung im Sommer. Sie beeinflusst maßgeblich die Energieeffizienz und den Wohnkomfort.
Ortbeton:
Beton, der direkt auf der Baustelle gemischt und in Schalungen gegossen wird. Er kommt im Fertighausbau oft für die Bodenplatte oder einen gemauerten Keller zum Einsatz, im Gegensatz zu den vorgefertigten Bauteilen des eigentlichen Fertighauses oder eines Fertigkellers.
OSB-Platten (Oriented Strand Board):
Holzwerkstoffplatten, die aus ausgerichteten Holzspänen unter Hitze und Druck verpresst werden. Sie werden im Holzrahmenbau von Fertighäusern häufig als tragende oder aussteifende Beplankung für Wände, Decken und Dächer verwendet. Sie sind stabil, diffusionsoffen und tragen zur Luftdichtheit bei.
P
Pappschindeln:
Dachschindeln, die aus Bitumenpappe bestehen und oft mit einer Granulat Beschichtung versehen sind. Sie sind eine kostengünstige Dacheindeckungsoption, die aber in puncto Langlebigkeit und Ästhetik meist hinter Ziegeln oder Metall zurücksteht. Im modernen Fertighausbau seltener als Hauptdacheindeckung, eher für Nebengebäude oder Gartenhäuser.
Parkett:
Siehe Echtholzparkett. Ein hochwertiger Fußbodenbelag aus Holz, der in verschiedenen Verlegemustern (z.B. Fischgrät, Schiffsboden) und Holzarten (Eiche, Buche etc.) erhältlich ist. Es ist langlebig, fußwarm und trägt zu einem natürlichen Raumklima bei.
Passivhaus:
Ein sehr hoher Energieeffizienzstandard für Gebäude, der noch strengere Anforderungen als ein Effizienzhaus stellt. Ein Passivhaus benötigt kaum noch externe Heizenergie, da es den Großteil seines Wärmebedarfs durch passive Energiequellen (Sonneneinstrahlung, interne Wärmequellen) und eine extrem gute Gebäudehülle deckt. Dies erfordert eine sehr hohe Luftdichtheit, optimale Dämmung und eine Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Einige spezialisierte Fertighaushersteller bieten Passivhäuser an.
Pelletheizung:
Ein Heizungssystem, das Holzpellets als Brennstoff verwendet. Pellets sind gepresste Holzabfälle und gelten als CO2-neutraler, nachwachsender Energieträger. Pelletheizungen sind eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen und können auch in Effizienzhäusern eingesetzt werden, erfordern aber einen Lagerraum für die Pellets.
Photovoltaikanlage (PV-Anlage):
Eine Anlage, die Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umwandelt. Photovoltaikanlagen werden auf dem Dach des Fertighauses installiert und können den Eigenstrombedarf decken oder Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Sie tragen wesentlich zur Nachhaltigkeit und zur Erfüllung hoher Energieeffizienzstandards (z.B. Effizienzhaus 40 Plus) bei.
Porenbeton:
Ein mineralischer Baustoff (auch als Ytong bekannt), der aufgrund seiner vielen kleinen Lufteinschlüsse gute Dämmeigenschaften besitzt. Obwohl er nicht typisch für die Holzständerbauweise von Fertighäusern ist, kann er für den Kellerbau oder bei der Realisierung von Anbauten in Massivbauweise zum Einsatz kommen.
Premium-Ausstattung:
Eine höhere Qualitäts- und Komfortstufe bei der Materialwahl und den Ausstattungsdetails eines Fertighauses. Dies kann sich auf Bodenbeläge (Echtholzparkett), Sanitärobjekte, Armaturen, Fenster, Haustür oder Haustechnik beziehen und führt zu höheren Kosten als die Standardausstattung.
Primärenergiebedarf:
Siehe Jahresprimärenergiebedarf. Diese Kennzahl ist entscheidend für die Einstufung eines Fertighauses als Effizienzhaus.
Pultdach:
Eine Dachform, die aus nur einer geneigten Dachfläche besteht. Pultdächer sind eine moderne und funktionale Dachform, die oft in zeitgenössischen Fertighausdesigns verwendet wird. Sie ermöglichen eine optimale Nutzung der Dachfläche für Photovoltaikanlagen und bieten im Obergeschoss eine hohe Lichte Raumhöhe.
Putzfassade:
Eine Außenverkleidung des Fertighauses mit Putz, die auf einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aufgebracht wird. Dies ist die am weitesten verbreitete Fassadenart bei Fertighäusern und bietet eine glatte oder strukturierte Oberfläche, die in vielen Farben gestaltet werden kann. Putzfassaden sind witterungsbeständig und relativ pflegeleicht.
PV-Anlage:
Photovoltaikanlage (PV-Anlage).
Q
Qualitätssicherung:
Im Fertighausbau ein zentraler Aspekt, der durch die industrielle Vorfertigung im Werk maßgeblich gewährleistet wird. Während des gesamten Produktionsprozesses werden die Bauteile unter kontrollierten Bedingungen gefertigt und strengen Qualitätskontrollen unterzogen. Dies minimiert Fehler, sorgt für hohe Passgenauigkeit der Elemente und trägt zur Langlebigkeit des Hauses bei. Viele Hersteller sind zusätzlich nach nationalen oder internationalen Standards zertifiziert (z.B. RAL Gütezeichen Holzhausbau, DIN EN ISO 9001).
Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF):
Ein Zusammenschluss führender deutscher Fertighaushersteller, die sich freiwillig zu besonders hohen Qualitätsstandards und strengen Kontrollen verpflichten. Mitglieder der QDF unterliegen regelmäßigen externen Prüfungen durch unabhängige Sachverständige, die die Einhaltung technischer, ökologischer und kundenfreundlicher Kriterien überwachen. Das QDF-Siegel gibt Bauherren zusätzliche Sicherheit bezüglich der Qualität und Zuverlässigkeit ihres Fertighauses.
Quadratmeterpreis (€/m²):
Eine gängige Kennzahl zur ersten groben Einschätzung der Baukosten für ein Fertighaus. Der Quadratmeterpreis bezieht sich meist auf die Wohn- oder Nutzfläche des Hauses. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieser Preis stark variieren kann, je nach Ausbaustufe, Haustyp, Ausstattung, Effizienzhaus-Standard und regionalen Gegebenheiten. Er dient als erster Orientierungswert, sollte aber nicht die Grundlage für eine detaillierte Kostenplanung sein.
R
RAL Gütezeichen Holzhausbau:
Ein anerkanntes Qualitätssiegel in Deutschland, das von der Gütegemeinschaft Holzbau und Ausbau e.V. vergeben wird. Dieses Gütezeichen steht für hohe Qualitätsstandards, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, und wird durch unabhängige Prüfungen und Kontrollen bei den Fertighausherstellern sichergestellt. Es deckt Bereiche wie Materialqualität, Produktionsprozesse, Energieeffizienz, Luftdichtheit und Holzschutz ab und gibt Bauherren zusätzliche Sicherheit.
Randdämmung:
Eine Dämmung, die entlang der Ränder von Bauteilen oder Estrichen angebracht wird. Bei einer Fußbodenheizung ist die Randdämmung wichtig, um eine Schallbrücke zum aufgehenden Mauerwerk oder den Wänden zu verhindern und die Ausdehnung des Estrichs zu ermöglichen. Auch an der Bodenplatte kann eine Randdämmung sinnvoll sein, um Wärmebrücken am Übergang zum Erdreich zu minimieren.
Rationelle Bauweise:
Ein Merkmal des Fertighausbaus. Durch die industrielle Vorfertigung der Bauteile im Werk und die schnelle Montage auf der Baustelle wird der Bauprozess stark optimiert und rationalisiert. Dies führt zu kürzeren Bauzeiten, geringerer Witterungsabhängigkeit und einer hohen Terminsicherheit.
Regenwassernutzung:
Ein System zur Sammlung und Speicherung von Regenwasser, z.B. in einer Zisterne. Das gesammelte Wasser kann dann für die Gartenbewässerung, die Toilettenspülung oder die Waschmaschine genutzt werden. Dies reduziert den Verbrauch von kostbarem Trinkwasser und trägt zur Nachhaltigkeit des Fertighauses bei.
Reinigungskosten (Bauphase):
Kosten, die für die Beseitigung von Bauschutt und die Reinigung der Baustelle während und nach der Montage des Fertighauses anfallen. Diese Kosten sind oft Teil der Baunebenkosten und sollten in der Gesamtkostenplanung berücksichtigt werden.
Referenzgebäude:
Ein theoretisches Vergleichsgebäude, das im Gebäudeenergiegesetz (GEG) definiert ist und als Basis für die Berechnung des Jahresprimärenergiebedarfs dient. Die Energieeffizienz eines konkreten Fertighauses wird immer im Verhältnis zu diesem Referenzgebäude bewertet, um dessen Einstufung als Effizienzhaus zu bestimmen.
Regenerative Energien:
Auch erneuerbare Energien genannt. Energieträger, die sich kontinuierlich erneuern und im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dazu gehören Sonnenenergie (genutzt durch Photovoltaikanlagen und Solarthermie), Erdwärme (Erdwärmeheizung), Umgebungsluft (Wärmepumpen) und Biomasse (Pelletheizung). Der Einsatz regenerativer Energien ist ein zentraler Pfeiler moderner, nachhaltiger Fertighäuser und oft Voraussetzung für staatliche Förderprogramme.
Rohbau:
Der Zustand eines Gebäudes, bei dem die tragenden Strukturen (Wände, Decken, Dachstuhl) fertiggestellt sind, jedoch noch keine Installationen oder der Innenausbau erfolgt sind. Im Fertighausbau ist der Rohbau dank der schnellen Montage meist innerhalb weniger Tage wetterfest.
Rohdichte:
Ein Maß für die Dichte eines Materials, das die Masse pro Volumeneinheit angibt. Im Fertighausbau ist die Rohdichte von Dämmstoffen oder Holzwerkstoffplatten (wie OSB-Platten) relevant für deren statische Eigenschaften, Wärmedämmung und Schallschutz.
Rollläden:
Verschlüsse, die an der Außenseite von Fenstern oder Türen angebracht werden. Sie dienen dem Sonnenschutz, dem Einbruchschutz, der Wärmedämmung (im Winter) und dem Lärmschutz. Rollläden können manuell oder elektrisch betrieben werden und sind in vielen Fertighäusern eine Standardausstattung oder beliebte Option.
Rückstauklappe:
Ein Bauteil im Entwässerungssystem des Fertighauses, das bei Rückstau im öffentlichen Kanal das Eindringen von Abwasser in das Haus verhindert. Sie ist besonders wichtig bei Entwässerungsleitungen, die unterhalb der Rückstauebene liegen.
Rundbogenfenster:
Fenster mit einer bogenförmigen Oberkante, die oft in traditionellen oder Landhausstil-Fertighausmodellen als architektonisches Gestaltungselement eingesetzt werden.
S
Sachverständiger (Bausachverständiger):
Ein unabhängiger Experte, der Bauherren im Fertighausbau beraten und unterstützen kann. Ein Sachverständiger kann Gutachten erstellen, Bauverträge prüfen, die Bauausführung überwachen (Baubegleitung) und bei der Abnahme des Hauses auf Mängel achten. Seine Expertise gibt Bauherren zusätzliche Sicherheit und hilft, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Sanitärinstallation:
Umfasst alle Anlagen im Fertighaus, die der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung dienen. Dazu gehören Wasserleitungen, Abwasserrohre, Armaturen, Toiletten, Waschbecken, Duschen und Badewannen. Im Fertighaus wird die Sanitärinstallation in den Wandelementen oft werkseitig vorbereitet, was die Bauzeit auf der Baustelle verkürzt.
Satteldach:
Die klassischste und an der weitesten verbreiteten Dachform, die aus zwei geneigten Dachflächen besteht, die sich am höchsten Punkt (Dachfirst) treffen. Satteldächer sind konstruktiv einfach, bieten gute Schutz vor Witterungseinflüssen und ermöglichen oft den Ausbau eines Dachgeschosses. Viele Fertighausmodelle sind mit Satteldach erhältlich.
Schallschutz:
Maßnahmen, die das Eindringen von Lärm von außen in das Fertighaus reduzieren (Außenlärmschutz) und die Schallübertragung zwischen verschiedenen Räumen im Haus minimieren (Innenlärmschutz). Dies wird durch eine gute Gebäudehülle, spezielle Dämmstoffe, Schallschutzfenster und -türen sowie eine sorgfältige Planung der Installationen erreicht.
Schlüsselfertig:
Eine Ausbaustufe beim Fertighaus, bei der der Fertighaushersteller das Haus komplett bis zur Bezugsfertigkeit ausbaut. Der Bauherr muss nach der Übergabe nur noch Möbel einstellen und kann einziehen. Diese Option ist zwar teurer als ein Ausbauhaus, bietet aber maximale Komfort und Planungssicherheit, da der Bauherr kaum Eigenleistungen erbringen muss.
Sicherheitspaket:
Eine optionale Ausstattung für Fertighäuser, die zusätzliche Maßnahmen zum Einbruchschutz und zur Sicherheit umfasst. Dies kann von verstärkten Fenstern und Haustüren (nach Widerstandsklassen wie RC2 oder RC3) über Alarmanlagen bis hin zu Smart-Home-Systemen mit Überwachungsfunktionen reichen.
Sichtdachstuhl:
Ein Dachstuhl, dessen tragende Holzkonstruktion im Innenraum des Fertighauses sichtbar bleibt. Dies schafft eine besondere architektonische Atmosphäre und verleiht den Räumen im Dachgeschoss oder in Bereichen mit hoher Decke einen rustikalen oder modernen Charme.
Sichtschutz:
Maßnahmen, die die Privatsphäre im Fertighaus erhöhen, indem sie unerwünschte Einblicke von außen verhindern. Dies kann durch spezielle Verglasungen, Jalousien, Rollläden, Bepflanzung im Garten oder auch durch die geschickte Anordnung von Fenstern und Türen erfolgen.
Smart Home (Smarthome):
Ein Konzept, bei dem verschiedene technische Systeme im Fertighaus (Heizung, Beleuchtung, Rollläden, Sicherheitssysteme, Multimediasysteme) miteinander vernetzt und automatisiert werden können. Die Steuerung erfolgt oft über zentrale Bedienelemente, Apps auf Smartphones oder per Sprachbefehl. Smarthome-Technologien erhöhen Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit.
Solarthermieanlage:
Eine Anlage, die Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung der Heizung im Fertighaus nutzt. Solarkollektoren auf dem Dach absorbieren die Sonnenstrahlen und erwärmen eine Trägerflüssigkeit, die die Wärme an einen Wasserspeicher abgibt. Eine umweltfreundliche Ergänzung zu vielen Heizungssystemen.
Sole-Wasser-Wärmepumpe:
Eine Art der Wärmepumpe, die die konstante Temperatur des Erdreichs über Erdsonden oder Erdkollektoren nutzt, um Heizwärme zu erzeugen. Sie ist sehr effizient und betriebssicher, erfordert aber aufwendigere Erdarbeiten für die Installation der Sonden oder Kollektoren. Sie wird oft als Erdwärmeheizung bezeichnet.
Sonnenschutz:
Maßnahmen, die das Überhitzen des Fertighauses durch Sonneneinstrahlung im Sommer verhindern. Dazu gehören Rollläden, Jalousien, spezielle Sonnenschutzverglasungen, Dachüberstände oder auch die strategische Platzierung von Bäumen und Sträuchern. Effektiver Sonnenschutz trägt zum Wohnkomfort und zur Energieeffizienz bei.
Sperrholz:
Ein Holzwerkstoff, der aus mehreren dünnen Holzfurnieren besteht, die kreuzweise verleimt werden. Sperrholzplatten sind stabil und formstabil und werden im Fertighausbau für verschiedene Anwendungen eingesetzt, z.B. als Beplankung oder für Möbel-Einbauten.
Sprossenfenster:
Fenster, deren Glasscheiben durch schmale Leisten (Sprossen) in kleinere Felder unterteilt sind. Sprossenfenster sind ein beliebtes Gestaltungselement, besonders bei Haustypen im Landhausstil oder bei klassischer Architektur.
Standardausstattung:
Die grundlegende Ausstattung, die im Basispreis eines Fertighauses inbegriffen ist. Sie umfasst die grundlegenden Materialien und Bauteile, die für ein funktionsfähiges und bewohnbares Haus notwendig sind. Für darüberhinausgehende Wünsche (z.B. Echtholzparkett statt Laminat, Premium-Ausstattung) fallen zusätzliche Kosten an.
Statik (Statische Berechnung):
Eine technische Berechnung, die die Standsicherheit und Tragfähigkeit eines Fertighauses unter verschiedenen Lasten (Eigenlast, Schneelast, Windlast) gewährleistet. Die Statik ist ein wesentlicher Bestandteil der Einreichplanung und wird von erfahrenen Ingenieuren erstellt, um die Konstruktion des Hauses sicher und stabil zu machen.
Steildach:
Ein Dach mit einer Neigung von mehr als 20 Grad, im Gegensatz zum Flachdach. Steildächer sind typisch für viele Haustypen und bieten die Möglichkeit zur Nutzung des Dachgeschosses sowie gute Eigenschaften für die Entwässerung und die Installation von Photovoltaikanlagen.
Stellplatz:
Eine Fläche auf dem Grundstück des Fertighauses, die zum Parken von Fahrzeugen vorgesehen ist. Die Anzahl der notwendigen Stellplätze ist oft in den lokalen Bebauungsplänen oder Bauordnungen vorgeschrieben.
Stoffwechselhaus:
Ein seltenerer Begriff, der für besonders ökologische und nachhaltige Gebäude verwendet wird, die Materialien im Kreislauf halten und ein gesundes Raumklima fördern.
T
Tageslichtplanung:
Die bewusste Gestaltung der Anordnung und Größe von Fenstern und Glasflächen im Fertighaus, um den Eintrag von natürlichem Licht zu optimieren. Eine gute Tageslichtplanung reduziert den Bedarf an künstlicher Beleuchtung, verbessert die Energieeffizienz und trägt maßgeblich zum Wohlbefinden und zur Wohnqualität bei. Die Orientierung des Hauses spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Terrasse:
Eine befestigte, oft gepflasterte oder mit Holz belegte Fläche direkt am Fertighaus, die als erweiterter Wohnraum im Freien dient. Sie ist ein beliebter Bestandteil der Außenanlagen und wird oft als Essplatz oder Liegefläche genutzt. Die Gestaltung der Terrasse (Größe, Material, Sonnenschutz) wird oft bereits in der frühen Planungsphase des Fertighauses berücksichtigt.
Thermofassade:
Ein umgangssprachlicher Begriff für eine hochgedämmte Fassade, die Teil eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) ist. Im Fertighausbau sind die Außenwände dank ihrer mehrschichtigen Bauweise und der integrierten Dämmung von Natur aus hochwärmegedämmte Thermofassaden, die für eine hervorragende Energieeffizienz sorgen.
Thermodach:
Ähnlich wie die Thermofassade beschreibt dies ein Dach mit einer sehr guten Wärmedämmung, die Wärmeverluste minimiert und den Fertighaus-Standard eines Effizienzhauses unterstützt. Die Dämmung kann zwischen den Sparren, auf den Sparren oder unter den Sparren angebracht sein.
Tiefgarage:
Eine Garage, die ganz oder teilweise unter der Erdoberfläche liegt. Sie wird oft in Verbindung mit einem Keller oder bei Hanglagen realisiert. Im Einfamilien-Fertighausbereich seltener, aber bei Reihenhäusern oder Stadtvillen eine Option.
Tilgung:
Die Rückzahlung des aufgenommenen Kredits für die Immobilienfinanzierung des Fertighauses. Die Tilgung erfolgt in der Regel monatlich und reduziert die Restschuld. Die Höhe der Tilgungsrate beeinflusst die Laufzeit des Darlehens.
Transmissionswärmeverlust:
Der Wärmeverlust eines Gebäudes durch seine Gebäudehülle (Außenwände, Dach, Fenster, Türen, Bodenplatte/Kellerdecke) an die Umgebung. Ein niedriger Transmissionswärmeverlust ist ein zentrales Kriterium für ein Effizienzhaus und wird durch eine hochwertige Dämmung und Luftdichtheit erreicht. Diese Kennzahl ist neben dem Jahresprimärenergiebedarf entscheidend für die Energieausweis-Einstufung.
Trockenbau:
Eine Bauweise, bei der nicht-tragende Bauteile wie Innenwände, Deckenverkleidungen oder Vorsatzschalen trocken montiert werden, z.B. mithilfe von Gipsfaserplatten oder Gipskartonplatten. Dies ist ein Standardverfahren im Innenausbau von Fertighäusern, da es schnell geht und keine Trocknungszeiten benötigt.
Trockenestrich:
Eine Form des Estrichs, die aus vorgefertigten Platten (z.B. aus Gipsfaser oder Holzwerkstoffen) besteht, die auf dem Untergrund verlegt werden. Im Gegensatz zum Nassestrich ist er sofort begehbar und benötigt keine lange Trocknungszeit, was den Bauablauf im Fertighaus beschleunigt und keine zusätzliche Baufeuchte ins Gebäude bringt.
Typenhaus: Ein vordefinierter Haustyp oder ein standardisierter Grundriss, der von Fertighausherstellern in Serie angeboten wird. Typenhäuser ermöglichen eine effiziente Planung und Produktion und sind oft kostengünstiger als individuelle Architektenhäuser, können aber meist noch an die Wünsche der Bauherren angepasst werden.
U
Überstand (Dachüberstand):
Der Teil des Daches, der über die Außenwand des Fertighauses hinausragt. Dachüberstände bieten konstruktiven Holzschutz, indem sie die Fassade und die Fenster vor direktem Witterungseinfluss (Regen, Sonne) schützen. Sie sind auch ein wichtiges architektonisches Gestaltungselement, das dem Haustyp seinen Charakter verleiht.
U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient):
Eine zentrale Kennzahl für die Wärmedämmung eines Bauteils (z.B. Wand, Fenster, Dach) im Fertighausbau. Der U-Wert gibt an, wie viel Wärmeenergie pro Zeiteinheit durch einen Quadratmeter eines Bauteils bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin hindurchfließt. Ein niedriger U-Wert bedeutet eine gute Dämmwirkung und geringe Wärmeverluste, was entscheidend für die Energieeffizienz des Fertighauses und dessen Einstufung als Effizienzhaus ist.
Umbau (im Bestand/Anbau):
Obwohl Fertighäuser Neubauten sind, können sie im Laufe der Zeit erweitert oder angepasst werden. Der Begriff Umbau bezieht sich dann auf Veränderungen am bestehenden Fertighaus, wie z.B. das Hinzufügen eines Anbaus (Wintergarten, Carport) oder die Umgestaltung von Innenräumen. Dies erfordert oft eine sorgfältige Planung, um die Bauweise und Statik des Fertighauses zu berücksichtigen.
Umweltfreundlichkeit:
Ein wichtiges Kriterium moderner Fertighäuser, eng verbunden mit Nachhaltigkeit und ökologischem Bauen. Sie äußert sich in der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen (Holz), energieeffizienten Heizungssystemen (Wärmepumpe), dem Einsatz von Photovoltaikanlagen und einer minimierten CO2-Bilanz über den Lebenszyklus des Hauses.
Unterkellerung:
Die Entscheidung, ein Fertighaus mit einem Keller zu bauen. Eine Unterkellerung bietet zusätzlichen Nutz- oder Wohnraum, ist aber mit erheblichen Mehrkosten für die Erdarbeiten und den Kellerbau verbunden. Die Art der Unterkellerung (vollunterkellert, teilunterkellert) beeinflusst den Grundriss und die Gesamtkosten.
Unterspannbahn:
Eine diffusionsoffene Folie, die unterhalb der Dacheindeckung (z.B. Ziegel) auf dem Dachstuhl oder der Dämmung verlegt wird. Sie schützt die Dachkonstruktion und die Dämmung vor eindringender Feuchtigkeit (z.B. Flugschnee, Kondenswasser) und sorgt gleichzeitig dafür, dass eventuell eindringende Feuchtigkeit aus der Konstruktion entweichen kann. Sie ist ein wichtiger Bestandteil für die Langlebigkeit des Daches.
V
Verglasung:
Bezieht sich auf die Art und Anzahl der Glasscheiben in den Fenstern und Terrassentüren eines Fertighauses. Moderne Fertighäuser verwenden in der Regel Zweifach- oder Dreifachverglasung mit Argon- oder Kryptonfüllung zwischen den Scheiben, um den U-Wert zu minimieren und eine hohe Wärmedämmung zu gewährleisten. Spezielle Verglasungen wie Sonnenschutzverglasung oder Schallschutzverglasung sind ebenfalls Optionen.
Verkaufspavillon:
Eine temporäre oder permanente Baueinheit, die von Fertighausherstellern als Verkaufs- und Beratungsbüro genutzt wird, oft in Musterhausparks oder an Werksstandorten. Sie dienen als Anlaufpunkt für Bauinteressenten und bieten erste Informationen und Beratung.
Versicherungen (Bauzeit / Gebäude):
Wichtige Absicherungen während der Bauphase und für das fertige Haus. Dazu gehören:
Bauherrenhaftpflichtversicherung: Schützt den Bauherrn vor Ansprüchen Dritter, die auf der Baustelle zu Schaden kommen
Bauleistungsversicherung:
Deckt Schäden am Bauwerk während der Bauphase ab (z.B. durch Unwetter, Vandalismus, unvorhergesehene Ereignisse).
Wohngebäudeversicherung:
Schützt das fertiggestellte Haus vor Schäden durch Brand, Sturm, Leitungswasser oder Hagel. Diese Versicherungen sind essenziell für die Absicherung des Bauvorhabens und der späteren Immobilie.
Versickerung (Regenwasser):
Eine Methode, Regenwasser, das vom Dach oder befestigten Flächen abläuft, direkt auf dem eigenen Grundstück in den Boden einzuleiten, anstatt es in die öffentliche Kanalisation abzuführen. Dies kann über Mulden, Rigolen oder Sickerschächte erfolgen und entlastet das Kanalnetz. Die Möglichkeit der Versickerung ist von der Beschaffenheit des Bodens abhängig und muss gegebenenfalls behördlich genehmigt werden.
Ver- und Entsorgung:
Umfasst alle Anschlüsse eines Fertighauses an die öffentliche Infrastruktur für Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telekommunikation. Die Kosten für die Erschließung und die Verlegung dieser Leitungen sind oft nicht im Hauspreis enthalten und müssen separat kalkuliert werden. Eine frühzeitige Klärung der Verfügbarkeit und Kosten ist entscheidend.
Vertrag (Bauvertrag):
Das rechtlich bindende Dokument zwischen dem Bauherrn und dem Fertighaushersteller, dass alle Details des Bauvorhabens regelt. Dazu gehören der Haustyp, der Grundriss, die Ausbaustufe, der Preis, der Lieferumfang, die Zahlungsmodalitäten, der Bauzeitplan, die Gewährleistung und weitere wichtige Vereinbarungen. Eine sorgfältige Prüfung des Bauvertrages, eventuell durch einen unabhängigen Sachverständigen, ist dringend empfohlen.
Verwaltungsgebäude (Fertigbau):
Während unser Lexikon sich primär auf Wohn-Fertighäuser konzentriert, ist es erwähnenswert, dass die Fertigteilbauweise auch häufig für Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten oder Gewerbehallen zum Einsatz kommt, da sie eine schnelle und effiziente Bauweise ermöglicht.
Visualisierung:
Die Erstellung von fotorealistischen Bildern oder virtuellen Rundgängen eines geplanten Fertighauses mithilfe spezieller Software. Visualisierungen helfen Bauherren, sich ihr zukünftiges Haus besser vorstellen zu können, bevor es gebaut wird, und sind ein wichtiges Werkzeug in der Planung und Bemusterung.
Vollholzhaus:
Eine spezifische Bauweise im Holzbau, bei der die Wände aus massiven, oft verleimten Holzstämmen oder -bohlen bestehen, im Gegensatz zur Holzrahmenbauweise. Während einige Fertighaushersteller diese Bauweise anbieten, ist die Holzrahmenbauweise im konventionellen Fertighausbereich dominanter.
Vollunterkellerung:
Siehe Unterkellerung. Bedeutet, dass das gesamte Fertighaus unterkellert ist, was den maximalen zusätzlichen Raum unterhalb des Erdgeschosses schafft.
Vordach:
Ein kleineres Dach über der Haustür oder einem Eingangsbereich, das Schutz vor Regen und Schnee bietet. Es ist oft ein gestalterisches Element, das zum Haustyp passt.
W
Wandaufbau:
Beschreibt die schichtweise Zusammensetzung der Außen- und Innenwände eines Fertighauses. Im Holzrahmenbau typische Wandaufbauten bestehen aus einer tragenden Holzständerkonstruktion, dazwischenliegender Dämmung, beidseitiger Beplankung (z.B. mit OSB-Platten oder Gipsfaserplatten), einer Dampfbremse oder Dampfsperre sowie einer inneren Installationsebene und der äußeren Fassade (z.B. Putzfassade oder Holzfassade). Der Wandaufbau ist entscheidend für die Wärmedämmung, den Schallschutz und die Luftdichtheit des Hauses.
Wärmebrbrücke:
Eine Stelle in der Gebäudehülle eines Fertighauses, an der die Wärme leichter von innen nach außen abfließen kann als an angrenzenden Bauteilen. Dies führt zu Wärmeverlusten und kann im Extremfall zu Kondenswasserbildung und Schimmel führen. Moderne Fertighäuser sind durch ihre Konstruktionsweise und sorgfältige Planung darauf ausgelegt, Wärmebrücken weitestgehend zu vermeiden, um eine hohe Energieeffizienz zu gewährleisten.
Wärmedämmung:
Die Maßnahme, die den Wärmeverlust durch die Gebäudehülle (Wände, Dach, Fenster, Bodenplatte/Keller) eines Fertighauses minimiert. Eine gute Wärmedämmung ist essenziell für niedrige Heizkosten, hohen Wohnkomfort und die Erfüllung der Energieeffizienz-Standards (z.B. Effizienzhaus). Im Fertighausbau kommen verschiedene Dämmstoffe (z.B. Mineralwolle, Holzfaser, Zellulose) zum Einsatz.
Wärmedurchgangskoeffizient:
Siehe U-Wert. Die Maßeinheit für die Dämmwirkung eines Bauteils.
Wärmepumpe:
Das am häufigsten eingesetzte Heizungssystem in modernen Fertighäusern. Wärmepumpen nutzen die Umweltwärme aus der Luft (Luft-Wasser-Wärmepumpe), dem Erdreich (Erdwärmeheizung / Sole-Wasser-Wärmepumpe) oder dem Grundwasser, um Heizwärme und Warmwasser zu erzeugen. Sie sind sehr effizient, umweltfreundlich und können im Sommer oft auch zur Kühlung genutzt werden, was den Einsatz fossiler Brennstoffe reduziert.
Wärmerückgewinnung:
Eine Technologie, die in Kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen (KWL) eingesetzt wird. Dabei wird die Wärmeenergie der verbrauchten Abluft genutzt, um die frische, von außen angesaugter Zuluft vorzuwärmen. Dies minimiert Lüftungswärmeverluste und spart Heizenergie, während gleichzeitig ein kontinuierlicher Luftaustausch für ein gesundes Raumklima sorgt.
Walmdach:
Eine Dachform, bei der alle vier Seiten des Daches geneigt sind und vom First zu den Traufen abfallen. Im Gegensatz zum Satteldach gibt es hier keinen Giebel. Walmdächer verleihen dem Fertighaus eine besonders geschützte und elegante Optik.
Wartungsvertrag:
Ein optionaler Vertrag, der mit dem Fertighaushersteller oder einem Dienstleister für die regelmäßige Wartung und Inspektion von technischen Anlagen im Haus (z.B. Heizungssystem, Lüftungsanlage, Photovoltaikanlage) abgeschlossen werden kann. Dies sichern die langfristige Funktionsfähigkeit und Effizienz der Systeme.
Wasseranschluss:
Der Anschluss des Fertighauses an die öffentliche Wasserversorgung für Trink- und Brauchwasser. Die Kosten für den Anschluss an das öffentliche Netz sind Teil der Erschließungskosten.
Wechsel (Statik):
Ein Bauteil im Holzbau, das eine Unterbrechung in der tragenden Konstruktion überbrückt, beispielsweise über einem Fenster- oder Türausschnitt. Wechsel leiten die Lasten seitlich ab und sind wichtig für die Statik des Gebäudes.
Wohnflächenberechnung:
Die Ermittlung der bewohnbaren Fläche eines Fertighauses nach einer genormten Methode (z.B. Wohnflächenverordnung). Sie ist wichtig für Mietverträge, Immobilienbewertungen und die Finanzierungsberatung.
Wohnkonzept:
Das gesamte Planungsprinzip für die Raumaufteilung, Funktionalität und Atmosphäre eines Fertighauses. Es berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse und Lebensstile der Bewohner (z.B. offenes Wohnen, separate Arbeitszimmer wie Home-Office, Einliegerwohnung). Fertighaushersteller bieten eine Vielzahl von Wohnkonzepten in ihren Grundrissen an.
X
XPS (Extrudierter Polystyrol-Hartschaum):
Obwohl kein direkt mit Fertighäusern assoziierter Begriff wie "Wand" oder "Dach", wird XPS als Dämmstoff eingesetzt. Es handelt sich um einen druckfesten und feuchtigkeitsresistenten Dämmstoff, der besonders in Bereichen mit Feuchtigkeitskontakt zum Einsatz kommt, z.B. bei der Perimeterdämmung des Kellers oder der Bodenplatte. Auch wenn die tragenden Elemente des Fertighauses aus Holz sind, können solche Dämmstoffe in den erdberührten Bauteilen verwendet werden.
Y
Ytong (Porenbeton):
Obwohl Fertighäuser primär in Holzbauweise (wie der Holzrahmenbauweise) gefertigt werden, ist Ytong, ein Markenname für Porenbeton, ein bekannter mineralischer Baustoff. Er zeichnet sich durch seine gute Wärmedämmung aufgrund vieler kleiner Lufteinschlüsse aus. Im Fertighausbau kann Porenbeton beispielsweise für den Kellerbau verwendet werden, wenn kein Fertigkeller aus Betonfertigteilen gewünscht wird, oder für bestimmte tragende Innenwände, die besondere Anforderungen erfüllen müssen. Auch als Mauermaterial für Garagen oder Anbauten zum Fertighaus kann Ytong zum Einsatz kommen.
Z
Z-Wert (Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl):
Eine Kennzahl, die angibt, wie gut oder schlecht ein Baustoff Wasserdampf durchlässt. Ein hoher Z-Wert bedeutet, dass der Baustoff kaum Wasserdampf durchlässt (Dampfsperre), während ein niedriger Z-Wert auf eine hohe Dampfdurchlässigkeit hinweist (Dampfbremse). Die korrekte Anordnung von Materialien mit unterschiedlichen Z-Werten im Wandaufbau ist entscheidend für die Bauphysik des Fertighauses, um Feuchtigkeitsprobleme in der Dämmung zu vermeiden und ein gesundes Raumklima zu gewährleisten.
Zahlungsplan:
Ein detaillierter Plan, der die zeitliche Abfolge der Zahlungen für das Fertighaus von der Vertragsunterzeichnung bis zur Fertigstellung festlegt. Die Zahlungen sind in der Regel an den Baufortschritt gekoppelt (z.B. erste Rate nach Montage des Rohbaus, weitere Raten nach Einbau von Fenstern, Haustechnik, Innenausbau etc.). Ein transparenter Zahlungsplan gibt Bauherren Sicherheit und ist ein wichtiger Bestandteil des Bauvertrags.
Zellulosedämmung:
Ein Naturdämmstoff, der aus aufbereitetem Altpapier gewonnen wird. Zellulosedämmung wird oft als Einblasdämmung in die Hohlräume von Wänden und Dächern im Holzrahmenbau eingebracht. Sie bietet sehr gute Dämmeigenschaften, ist ökologisch vorteilhaft und trägt zu einem angenehmen Raumklima bei, da sie Feuchtigkeit puffern kann.
Zentrale Lüftungsanlage:
Siehe Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL). Eine Anlage, die über ein zentrales Gerät und ein Kanalsystem das gesamte Fertighaus be- und entlüftet.
Ziegel (Dachziegel / Fassadenklinker):
Gebrannte Tonprodukte, die im Fertighausbau für die Dacheindeckung (Dachziegel) oder als Fassadenverkleidung (Klinkerfassade) verwendet werden. Sie sind langlebig, witterungsbeständig und tragen zur Wertigkeit und Ästhetik des Hauses bei.
Zimmerei / Zimmerarbeiten:
Der Handwerksbereich, der sich mit dem Holzbau und der Errichtung des Dachstuhls sowie den tragenden Holzkonstruktionen (z.B. bei der Holzrahmenbauweise) beschäftigt. Im Fertighausbau sind die Zimmerarbeiten bereits weitgehend in der industriellen Vorfertigung im Werk enthalten.
Zisterne:
Ein unterirdischer Behälter zur Sammlung von Regenwasser, das von den Dachflächen abläuft. Das gesammelte Wasser kann zur Regenwassernutzung für die Gartenbewässerung oder die Toilettenspülung verwendet werden, wodurch Trinkwasser gespart wird.
Zuschüsse:
Finanzielle Hilfen, die Bauherren für den Bau eines Fertighauses erhalten können, ohne sie zurückzahlen zu müssen. Dies können beispielsweise Förderprogramme der KfW für Effizienzhäuser oder regionale Zuschüsse für bestimmte Bauweisen sein.
Zweifamilienhaus:
Ein Haustyp mit zwei getrennten Wohneinheiten unter einem Dach. Auch im Fertighausbau ist die Realisierung von Zweifamilienhäusern möglich, die sich für Mehrgenerationenwohnen oder als Kapitalanlage eignen.
Zweischalige Fassade:
Eine Fassadenkonstruktion, die aus einer tragenden Innenschale (z.B. die Außenwand des Fertighauses), einer dazwischenliegenden Dämmung und einer vorgemauerten oder vorgehängten Außenschale (z.B. Klinkerfassade oder Holzfassade) besteht. Der Zwischenraum kann belüftet sein. Diese Konstruktion bietet oft sehr gute Dämmwerte und einen zusätzlichen Witterungsschutz.